ZISTERZIENSER BOERSTEL
ZISTERZIENSER BOERSTEL
Das Zisterzienser-Nonnenkloster Rosental (später Börstel) wurde am 24. September 1244 von den Grafen von Oldenburg in Menslage (heute Samtgemeinde Artland) gegründet und einige Jahre später in den Börsteler Wald verlegt. Heute gehört Börstel zu Berge, Samtgemeinde Fürstenau, und das Kloster ist nun ein Damenstift.
Als wirtschaftliche Grundlage benötigte ein Kloster möglichst umfangreichen Grundbesitz. Bereits die Stifter, in diesem Fall die Oldenburger Grafen, sorgten durch Dotationen für das nötige „Startkapital“. Hinzu kamen Käufe und Schenkungen. Durch kaufmännisch geschicktes Handeln gelang es dem Kloster im Laufe der Zeit, seinen überwiegend in den Kirchspielen Berge, Bippen und Menslage gelegenen Grundbesitz auf bis zu 124 Bauernhöfe zu vergrößern
(Werner Dobelmann: „Vom Grundeigentum des Klosters Börstel“).
Adolf von Düring gibt in seiner „Geschichte des Stiftes Börstel“ (Osnabrück 1893) eine chronologische Übersicht der Börsteler Erwerbungen und Veräußerungen von Grundeigentum und Nutzungsrechten. So verkaufte der Knappe Bertram von Snethlage als Lehnsträger im Jahre 1365 die Höfe Beckebrede und Ecbertinc in Andorf, Kirchspiel Menslage, an das Kloster Börstel, das durch seinen Propst Wessel de Bruzere und die Äbtissin Alveradis vertreten wurde. Lehnsherr war der Graf von Tecklenburg. Die in niederdeutscher Sprache abgefasste Urkunde über dieses Rechtsgeschäft vom 11. September 1365 ist im „Urkundenbuch des Stifts Börstel“, bearbeitet von Roland Rölker und Werner Delbanco (Osnabrück 1996) abgedruckt.
In dieser Urkunde wird der Hof als „dat hus to der Bekebrede“ bezeichnet. Dieser Name leitet sich nicht von einem Vornamen ab wie bei dem Hof Ecbertinc, sondern von einer Flurbezeichnung. Im niederdeutschen Sprachraum bedeutet das Wort Beke, Beeke oder Becke einen Bach. Das Wort Brede in verschiedenen Schreibweisen und vielen Kombinationen mit anderen Worten ist als Flurname oder später als Straßenname im Norden und Nordwesten Deutschlands häufig und bedeutet eigentlich ein Stück Acker oder Weide, das mehr breit als lang ist, allgemein auch ein ausgedehntes Stück Land (Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen). Eine Beckebrede ist also ein an einem Bach gelegenes ausgedehntes Landstück. Die Lokalisierung der danach benannten Hofstelle in Andorf, Kirchspiel Menslage ist aufgrund dieser topographischen Angabe aber nicht mehr möglich, zumal sich die Wasserläufe im Laufe der Jahrnunderte geändert haben, z.B. durch Wasserbaumaßnahmen in diesem von häufige Überschwemmungen der Hase betroffenen Gebiet.
© ARCHIV BOERSTEL
|