JOU LUBERON REISEBERICHTE
http://www.jaggger.de/reisen/frankreich_06.html
Das Hinterland: Aix und der Luberon, ...
11. - 14.4.: Landschaftlich schön geht es auf der D908 aus Marseille nach Nordosten bis auf fast 400 Meter mit erster schönen Aussicht in die bergige Landschaft. Wir fahren - wieder mit schöner Sicht! - nach Gardanne: Hier machen wir unter Platanen Pause. Die Städt und Dörfer hier in der Provence sind eigentlich alle ganz nett, ich betone das nicht immer. Weiter fahen wir in Richtung Westen, biegen am Reservoir du Realtor (mit Canal de Marseille) nach Norden: Hier fahren wir durch erste ausgedehnte Weinfelder (hier bei la Merindolle)! Nach kurzer Zeit erreichen wir den Aqueduc de Roquefavour: Er ist dem Pont du Gard nachempfunden, datiert aber dazu im Gegensatz aus den 1840er. Bevor wir nach Aix fahren, drehen wir noch eine Schleife durch Ventabren - pitoresk auf einem Hügel gelegen - ehe wir nochmals den Aqueduc passieren und mit gutem Rückenwind Aix erreiche: Hier finden wir nach einiger Suche Unterkunft in einem ehem. Kloster ( mit formidabler Unterstellmöglichkeit für's Rad:-) bevor wir zum Abendessen und einem abendlichen Rundgang aufbrechen.
Aix ist laut einer Aussage die Stadt, in der die meisten Franzosen leben wollen (genau wie die Provence die Gegend in Frankreich ist mit der höchsten Zweitwohnsitzdichte): Und es ist wirklich sehr schön hier! Wir schauen uns die Kathedrale Saint-Sauveur, Plätze (den um 1745 klassisch bebauten Place d'Albertas mit dem Patrizierhaus Hotel d'Albertas in seinem gemäßigt barocken Stil), Alt- (mit Hotel de Ville) und (Straßenzug in der) Neustadt an; viele Brunnen (hier der Delphin-Brunnen in der Neustadt) plätschern, die Architektur der Häuser hier ein Beispiel gegenüber der Kathedrale ist beeindrucken!
Wir verlassen Aix nach Norden, sehen erstmals den schneebedeckten Alpenzug zwischen den Bäumen, durchqueren wieder Weinfelder und kehren zu einer Weinprobe in das Weingut Chateau La Coste ein; für "schlechte Zeiten" packt Michael auch eine halbe Flasche in sein Gepäck. An der Durance fahren wir - mit Gegenwind! - zur ehem. Abtei Silvacane, einer der drei großen Zisterzienserabteien in der Provence: Sie beeindruckt wirklich, wie von den Erbauern beabsichtigt, nicht durch Schmuck und Verzierungen, sondern durch Raum und Lichwirkungen! Beeindruckt sehe ich mir alle Räume ( hier das Skriptorium, der einzige beheizbare Raum) an inkl. dem Garten im Kreuzgang. Dann fahren wir bei mächtiger Hitze ohne rechtes Ziel in Richtung Luberon - machen Kekspause in Villelaure und passieren wieder Weinfelder und die ehem. Festungsstadt Ansouis - und finden Unterkunft in einem Logis de France der Extraklasse: Für 68 Euro bekommen wir Einzelzimmer, Menü zum Abend und Frühstück am nächsten Morgen. Und spätestens hier bewahrheitet sich, daß die franz. Küche ihren guten Ruf zu recht hat! Nie sind wir - natürlich nicht in den billigsten Lokalen - beim Essen enttäuscht worden! Die Raffinesse der Gerichte kombiniert mit klasse Weinen war immer superb! Vorher hatten wir uns noch das Dorf Grambois angesehen, nett auf einem Hügel gelegen mit einer kleinen Bar.
Nächsten Tag überqueren wir den Luberon: Auf ca. 700 Meter Höhe ergibt sich ein phantastischer Ausblick, und der Name ist Programm: Zum einen auf die schneebedeckten Alpen (100 km entfernt), zum anderen auf den Mont Ventoux (60 km entfernt)! Diesen eindrucksvollen Panoramarundblick lassen wir lange auf uns wirken. Über Cereste (Bar-Pause) fahren wir nördlich des Lubreon - hier mit Schafherde und Lavendelfeldern - nach Westen, füllen unsere Wasserflaschen am Brunnen im Dorf Castellet auf und sehen uns Saignon an; hier lassen wir uns auf dem Dorfplatz mit altem Brunnen nieder bei einem Glas Wein. Beim Verlassen der Stadt fahren wir an der burgartigen Kirche vorbei und nähern uns auf schöner Strecke mit endlosen Lavendelfeldern und vorbei an den sog. Bories (über 3000 Jahre alte Häuser in Trockensteinbauweise, die früher von Schäfern verwendet wurden) der eindrucksvollen Gorges bei Buoux: Dabei bekommen wir noch einen schönen Blick über die Ruine von Prieure de St. Symphorien in die Schlucht und erreichen über Bonnieux (schon mit Mont Ventoux-Blick) und netten Gassen durch Ockerfelsen - wobei die Felsen mit Michaels rotem Trikot in der Abendsonne um die Wette leuchten - Roussillon; hier nächtigen wir und öffnen nach ersten Blicken auf die Ockerbrüche zum Abendbrot auf dem Aussichtspunkt den Wein vom Chateau La Coste. Danach genießen wir noch die Ruhe und den Abend im Ort in einem Cafe, nachdem die Tagestouristen den Ort verlassen haben.
REISEBERICHTE
http://martin.girschick.net/travel/2004_provence/index.html
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