Glasfenster von aussen
und von innen betrachten
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Kritik an Kirchen als
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„Jesus würde vom Kreuz steigen“
Lebendige Kirche und Lebendige Steine
© Jutta Gladen – Kirche Ankum
Welch schoene Seele?
Sie lebt die Jahreslosung
Lass dich nicht vom Bösen
überwinden, sondern überwinde
das Böse ...
ROEMER 12.21
Nichts wäre leichter, als
darüber das Hassen zu lernen.
Und nichts schwerer, als etwas
vom Strahlen des Anfangs zu
bewahren. Fast ein Wunder,
wenn es gelingt ..
Einer Buddhistin ..
Die folgenden Jahre über ließen
die Generäle Aung San Suu Kyi
immer mal wieder unter Auflagen
aus dem Gefängnis, fanden aber
immer auch wieder Vorwände, um
sie erneut einzusperren. Für
sie hieß das auch die Trennung
von ihrem Mann und ihren beiden
Söhnen. Als Michael Aris 1999
im Sterben lag, erhielt er kein
Visum für Birma – und sie wollte
nicht ausreisen, weil sie
fürchtete, nicht zurückkehren
zu dürfen. Am vergangenen
Wochenende hatten die Generäle
nun eine neue Wahl inszeniert,
die erste seit 1990, in deren
Vorfeld freilich die Weichen
zur Machtsicherung bereits
gestellt waren. Der Wahltag
selbst lief ruhig, doch im Laufe
der Woche wurde klar, dass
massiv zugunsten der Partei der
Generäle, der USDP, manipuliert
worden war.
Wie Aung San Suu Kyi den Buddhismus
versteht: ."Im Buddhismus glauben
wir bekanntlich, dass Sie für alles
Schlechte, das Sie getan haben,
bezahlen müssen und für alle Ihre
guten Taten belohnt werden. Und
ich nehme an, dass viel Buddhisten
deshalb der Meinung sind, wenn die
Vertreter des Staates sich grausam
und ungerecht verhalten, brauche man
dagegen gar nichts zu unternehmen,
sie würden ihrer Strafe schon nicht
entgehen. Das akzeptiere ich nicht.
Ich halte nichts davon, sich einfach
zurückzulehnen und abzuwarten,
bis die anderen von ihrem karma
ereilt werden. Dagegen bin ich mir
sicher, dass es diese tiefe
Überzeugung gibt, nicht nur im
Christentum und im Buddhismus,
sondern bei allen Völkern der Welt,
dass am Ende das Recht die Oberhand
behalten, dass das Licht unweiger-
lich kommen wird“ (aaO S. 174).
Aung San Suu Kyi:
Der Weg zur Freiheit.
Die Friedensnobelpreisträgerin aus
Birma im Gespräch mit Alan Clements.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
s. Besprechung unter rpi-virtuell.net
http://www.pbase.com/dassk/dassk&page=8
http://www.fembio.org/biographie.php/
search/results/eef28b54486667c9394a4b1d608c16d4/
The Day Before The Last Day. Es
dreht sich um die Frage, wann
und wo der nächste große
Menschheitskonflikt eskalieren
wird und ob dieser Ausbruch
mit religiösem Wahn zu tun
haben wird. Als ein möglicher
Eskalationsort, im Stück Vulkan
genannt, erscheint der Nahe Osten
(und Jerusalem als Mittelpunkt
des Kraters).
Sehr fasziniert hat alle Theaterleute
Roni Ben Efrat, ein Mann vom Workers
Advice Center in Tel Aviv, ein
älterer Herr in kurzen Hosen,
ein Sozialist mit struppigem Ober-
lippenbart, der ihnen aus dem
Stand die Welt erklärt hat.
»Dies«, sagt er , »ist längst
nicht mehr der Staat der Juden,
denn was ist zionistisch an Nestlé,
an Motorola, an der Deutschen Bank?
Die besitzen das Land. Und was die
Einheimischen angeht: Zwölf Familien-
clans haben das Land unter sich
aufgeteilt, und niemand bringt
mehr Opfer – der Judenstaat ist
zerfallen. Dies ist nur noch ein
gutes Land, um Geld zu machen.«
Begonnen habe der ganze Wahnsinn,
als die Amerikaner aufgehört hätten,
etwas zu produzieren, und stattdessen
Geld aus Geld zu machen begannen.
»Und später machten sie Geld daraus,
dass sie kein Geld hatten. Sie
verwandelten die Welt in ein
großes Casino, und sie lebten davon,
dass sie Wetten auf alles Mögliche
abschlossen, 24 Stunden am Tag.«
Inszeniert wird es mit den Mitteln
der Hinterbühnenkomödie,
die Biografien der Schauspieler
grundieren das Spiel, wir sehen
immer beides: das Stück und
»the making of...«. Zur Geschichte
dieses neuen Stücks gehören
unbedingt auch die Exkursionen,
die das Ensemble mit dem
Berichterstatter hinaus ins
Westjordanland gemacht hat:
Man lernt dabei viel über Macht,
Politik, Theater und Wahnsinn – man
fühlt sich dort, als habe er schon
begonnen, der Tag vor dem Jüngsten
Tag.
Aber was heißt »hinaus«? Kaum 40
Kilometer entfernt von Tel Aviv
ist man schon dort: Qualqillia,
eine Stadt von 43.000 Einwohnern,
welche von den Grenzanlagen des
israelischen Staates vollständig
umschlossen ist. Die Frau, die
uns hinführt, heißt Daniela Gordon,
ihre Eltern stammen aus Erfurt und
Berlin, sie wanderten, bevor Hitler
die Macht ergriffen hatte, nach
Palästina aus. Heute ist Daniela
pensioniert, und sie macht ehren-
amtliche Arbeit: Machsom Watch
heißt die Organisation, sie besteht
ausschließlich aus älteren
israelischen Frauen, die an den
israelischen Checkpoints im West-
jordanland stehen und, nun ja,
Zeugendienste leisten: Sie sehen
zu, wie die Palästinenser an den
Grenzpunkten schikaniert,
festgehalten, um ihre Lebenszeit
gebracht werden. »Wir bezeugen es,
und wir versuchen es zu ändern.
Im Land werden wir nicht gehört,
außerhalb schon.« Wir sind in einem
Gebiet, das, so sagt Daniela, kaum
ein Bürger Tel Avivs je sah. »Die
Israelis interessieren sich nicht
für die Palästinenser, sie interessieren
sich nur für sich selbst. Wenn meine
Nachbarn hören, dass ich im West-
jordanland war, sagen sie: Bist du
wahnsinnig? Hattest du wenigstens
bewaffnete Begleitung?«
Am Rande des palästinensischen
Städtchens Elkana liegt, auf einem
israelischen Stück Land, das Haus
des Palästinensers Mascha; er lebt
dort mit Frau und sechs Kindern.
Sein Haus ist zwischen die Grenz-
anlagen geraten wie ein Insekt,
auf welches gleich mehrere Spinnen
Anspruch erheben: Es ist völlig
eingesponnen.
Hinterm Haus verläuft ein unüber-
windlicher israelischer Grenzzaun,
eine Riesenhecke aus Stacheldraht,
wie man sie hier häufig sieht, vor
dem Haus aber zieht sich, acht Meter
hoch, die neue israelische Grenzmauer
dahin. Maschas Familie lebt wie abge-
bunden im Niemandsland: Beute, Beifang
der israelischen Grenzpolitik. Doch
die Israelis haben dem Mann neben
die riesige Mauer, die unvermittelt
endet, ein winziges Törchen gesetzt,
durch das er in das Dorf schlüpfen
kann, aus dem er stammt.
Nur er hat die Schlüssel zu dem Tor,
es ist allein für ihn gemacht,
und wenn er stirbt, dann wird es,
wie bei Kafka, endgültig verschlossen
werden.
Das ist eine ungeheure Geschichte,
sie klingt, als sei sie im geteilten
Berlin erfunden worden, aber sie
spielt heute, im Westjordanland.
Natürlich ist es furchtbar, dass
die Geschichte noch immer »wahr« ist.
Aber andererseits: Ist es nicht
märchenhaft, dass die junge Israelin
Yael Ronen, übrigens begleitet von
ihrer ganzen Familie, dem Vater,
der Mutter, dem zweijährigen Sohn,
nach Berlin kommt, um sie uns neu
zu erzählen?
http://www.zeit.de/2011/36/
Theater-Israel/komplettansicht
http://www.jzeit.de/archiv/
In einem »work in progress«
analysiert die israelische Autorin
und Regisseurin Yael Ronen
gemeinsam mit ihrem Team und
einer Gruppe von israelischen,
palästinensischen und deutschen
Schauspielern den Gordischen Knoten,
der diese drei Nationen bestimmt.
Die Beteiligten haben sehr unter-
schiedliche familiäre Hintergründe:
Sie sind entweder auf beiden
Seiten des ehemals geteilten
Deutschlands geboren, sind
muslimische und christliche
Palästinenser, die mit israelischem
Pass in Haifa oder Tel Aviv leben,
oder sie stammen aus jüdischen
Familien unterschiedlicher Herkunft -
aus Europa, dem Nahen Osten oder
Nordafrika. Neben der Auseinander-
setzung mit dem Hier und Jetzt
konzentriert sich die Arbeit auf
die Jahre, in denen die Ursprünge
für unser heutiges Selbstver-
ständnis liegen. Begriffe wie
Erinnerung, Schuld, Täter und
Opfer sowie ihre Bedeutung für
uns heute werden hinterfragt –
sowohl im öffentlichen als auch
im privaten Gebrauch. Dabei
geht es um keine Konkurrenz
der jeweiligen nationalen
Gründungsmythen, sondern um eine
Annährung an die Grundlagen, auf
denen unsere persönliche
Identität im jeweiligen nationalen
Kontext basiert.
Die erste Arbeitsphase des
»work in progress« fand im
Juni 2008 in Israel und Deutschland
statt, eine erste Präsentation
wurde beim Festival Theater der
Welt 2008 in Halle gezeigt. Der
zweite Schritt dieses Projekts ist
eine weitere Arbeitsphase in
Tel Aviv und Berlin, bei der
eine Aufführung entwickelt wird,
die auf der Recherche der ersten
Präsentation basiert.
Yael Ronen (*1976 in Jerusalem)
ist eine der wichtigsten und
provokantesten Theatermacherinnen Israels.
Sie studierte Szenisches Schreiben
am HB Studio in New York und Regie
am Seminar Hakibbutzim in Tel Aviv.
Zu ihren Stückentwicklungen zählen u.a.
»Reiseführer in das gute Leben«
(2003, Habima National Theatre, Tel Aviv),
»Plonter«
(2005, Cameri Theatre of Tel Aviv),
eine Bearbeitung von »Antigone«
(2007, Staatsschauspiel Dresden),
»Nut Case«
(2008, Habima National Theatre)
und »Bat Yam«
(2008, Wroclawski Teatr Wspolczesny).
Ihre Stücke »Plonter« (Verworren)
und »Reiseführer in das gute Leben«
waren im Rahmen von F.I.N.D. 7
an der Schaubühne zu sehen.
Eine Koproduktion der Schaubühne mit
dem Habima National Theatre of Israel
(Tel Aviv) im Auftrag von Theater
der Welt 2008 in Halle, mit
Unterstützung der Kulturstiftung
des Bundes und des Goethe-Instituts.
http://heimat.de/home/schaubuehne/
Festivalprogramm%20Deutsch.pdf