LESE
FRUECHTE


AITSCHJIE















EX-
EVANGELIKALE




Alles Sünde!

Wie ich als Kind an einer Kirche gelitten habe, in der überall Sünden lauerten

Claudia Schreiber, Jahrgang 1958, schrieb den Bestseller "Emmas Glück", der auch verfilmt wurde. Jetzt erschien "Ihr ständiger Begleiter", ein autobiografischer religiöser Roman.

Ich war elf Jahre alt und tobte verdreckt über hessische Feldwege, als in der Essener Gruga-Halle die Vorbereitungen begannen: Scheinwerfer wurden installiert, Kameras in Position gebracht und Übertragungswagen mit Strom versorgt. Billy Graham wollte in Westdeutschland Gottes Wort verkünden: Euro 70. Das war damals keine Preisangabe, sondern eine Kampagne, der Missionar nannte sie crusade, Kreuzzug. Er war Baptist, wir auch: Ein Glaubensbruder im Rampenlicht, endlich waren wir auch mal wer.
Grahams Predigt wurde live von Essen aus in andere Großstädte übertragen: public viewing, der Mann war seiner Zeit weit voraus. Meine Eltern packten ihre fünf Kinder ins Auto und fuhren nach Kassel, so saß ich abends frisch gebadet und staunend vor einer riesigen Leinwand. Für mich war dieser Fremde, der da übergroß mit der Bibel winkte, mutiger Heerführer Josua, sanfter König David und donnernder Johannes der Täufer in einer Person. Das waren die Helden meiner Kindheit, ich hatte die Bibel intus, bei Gott!, von vorn bis hinten und zurück gehört und gelesen.
Mich hatten schon etliche Prediger in zugigen Zelten geschüttelt (kennt einer noch Richard Kriese?) oder in hauseigenen Versammlungen ermüdet. Nun aber rief mich der Herr international und multimedial, und ich wollte meinen Eltern gefallen. Alle in der Familie waren Baptisten, die Großeltern und Urgroßeltern sogar. Dennoch wird man nicht als Baptist geboren, jeder Einzelne muss eine eigene Liebesgeschichte mit Gott beginnen, mit genauem Datum, versteht sich. Meine drei älteren Geschwister waren bekehrt, ich war die Vierte; mir wurde Euro 70 als Markierung geboten wie ein Initiationsritus, natürlich habe ich diese Gelegenheit genutzt.
"So wie ich bin, komm ich zu dir", dieses Lied sang der Chor, als ich vor die Leinwand trat. Ich wusste mit elf Jahren noch gar nicht, wer ich war und wie ich bin. Ich sollte schlecht sein und alle Sünden bereuen, hatte aber außer einem verprügelten Nachbarsjungen und einer Menge viergeteilter Regenwürmer nichts zu bieten.


ICH TRÄUME VON EINER KIRCHE, in der Kinder unschuldig bleiben dürfen und schuldige Erwachsene endlich wagen, den Mund aufzumachen. Meine persönliche Nachfolge hatte Struktur: Sonntagsschule, Gottesdienst, Bibelstunde, Jungschar, Teenagerkreis, Chorprobe. Kinderbibelwoche, Freizeiten und Zeltlager. Ich habe diese Aktivitäten nicht nur besucht, ich habe sie später selbst organisiert, habe Kindern und Jugendlichen ein prächtiges Entertainment geboten, auf dass wir uns alle miteinander großartig fanden. Die Gemeinde war eine Insel, wir waren nicht von dieser Welt. So habe ich zu wenig Zeit mit vernünftigen Büchern oder anderen Leuten verbracht und zu selten im Urlaub gefaulenzt. Gravierend war die fundamentale Einordnung der Welt in gut-böse, weltlich-fromm, gerettet-verloren, schwarz-weiß. Wenn es also doch mal weltliche Phasen in meinem Leben gab, waren die nicht von Pappe oder schlechten Eltern. Ganz-oder-gar-nicht ist auch fundamental. Wer nicht in aller Offenheit etwas versuchen darf, übertreibt es gern und wählt ein Doppelleben. Deshalb liest man oft von prominenten Fernsehpredigern im Schmuddelmilieu oder, wirklich ekelhaft, von pädophilen Tätern im Talar.
Andere Gläubige schlugen sich mit Scheinheiligkeit durchs Leben: Ich habe miterlebt, als ein Bruder seinen strafunmündigen Enkel anstiftete, eine gut versicherte Scheune versehentlich in Brand zu stecken, "hier hast du Streichhölzer, mein Kind". Und als die schöne Summe der Versicherung seinen Bungalow finanzierte, sang er fröhlich im Gottesdienst sein "Lobet den Herrn".
Und was wollten sie mir nicht alles weismachen? Die wunderbar komplizierte Welt sei in sechs Tagen erschaffen worden, die gesamte Erde mit all ihren archäologischen Funden erst 6000 Jahre alt, dabei hatte ich selbst ein Fossil im Dreck gefunden. Ich sollte nicht hinterfragen, wie König David an seine Frau Batseba gekommen ist, ich sollte das Hohelied der Liebe symbolisch verstehen. Den Zusammenhalt zwischen Rut und Naomi sollte ich mir als Beispiel nehmen; deren Art aber, einen Mann zu angeln, nicht. Abrahams Mordversuch war gottgewollt, Paulus' unsägliches Frauenbild Programm: Also kleide dich züchtig und schweige still. Ich habe die Bibel kaum studiert, ich bin damit bevormundet worden.


ICH TRÄUME VON EINER KIRCHE,
in der mehr gefragt als beantwortet wird. Von Predigten, die meinen Verstand reizen, statt mich für dumm zu verkaufen. Statt Lebenswege zu suchen, hatte ich zu bitten, dass der Herr mir meine Wege weist, man wurde berufen oder beauftragt. Dieses Prozedere ging oft zu weit: Mit achtzehn Jahren vertraute ich einem Pastor sehr, der ein besonders enges Verhältnis zum Himmel hatte. Mir nichts, dir nichts konnte er mir deshalb mitteilen, dass es dem Herrn gefalle, wenn ich jenen Dingsda aus Soundso heiratete. Ich kannte den Kerl kaum, und er war zum Glück so derart unmöglich, dass ich dem Pastor abzusagen wagte. Das ist leider zu selten geschehen.
Meine Sehnsucht, recht zu glauben, grenzte an Aberglauben. Ich habe Gott in entscheidenden Fragen um ein Zeichen gebeten: Willst du, dass ich dieses tue, dann lass es heute regnen. Erlaubst du mir, dass ich jenes wähle? Wenn der Tagesschausprecher sich gleich verhaspelt, weiß ich Bescheid. Verunsicherte Menschen ersehnen Wegweiser, ich träume von standhaften, die das nicht ausbeuten.


ICH TRÄUME VON EINER KIRCHE,
die das höchste Gut eines Menschen, seinen freien Willen, schult und achtet. Ein Mensch hat das Recht zu glauben oder nicht, er hat sogar das Recht nicht zu wissen, ob er glaubt.
So, die Kollekte fehlt noch: Manchmal haben Opa und Tante mir ein paar Mark geschenkt, oder ich habe als Studentin bei einem Nervenarzt geputzt (das war keine Therapie, das war ein Job, ich bitte Sie!); es war immer klar, dass ich meinen Zehnten davon dem Gemeindekassierer gebe, das bedeutete bei uns wirklich zehn Prozent von allem. Mir war bedeutet worden, dass es eine Ehrensache ist, sich an diese alttestamentarische Regel zu halten, sonst würde Gottes Stirn gewaltig runzeln über mir.
Mein Milieu gab es nicht nur zu meiner Jugendzeit, Evangelikale leben nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern hier und heute. Christliche Fundamentalismen fristen weltabgewandt und damit so leise ihr Dasein, so verhuscht, dass es nur die von ihnen zermürbt, die in dieser Parallelgesellschaft gefangen sind. Außenstehende bekommen davon gar nichts mit, Sektenbeauftragte aber registrieren das Anwachsen evangelikaler Bewegungen. Wer aussteigt, trägt tiefe Wunden davon. Seit ich einen Roman darüber geschrieben habe, melden sich solche Menschen bei mir: Manche berichten von langanhaltender Trauer, Schuldgefühlen, von Herzbeschwerden oder Hautausschlägen. Mir selbst versagten in den ersten Jahren immer mal wieder die Beine, ich war wie gelähmt.
In meinem Geist hat es gewütet, der Blick auf Göttliches wird immer getrübt bleiben von alten Schatten; Heilung davon wäre ein Wunder. Manche Leser und Leserinnen haben geschrieben, dass sie es hinter sich haben: fröhlich gottlos die einen; die anderen entspannt in modernen offenen Kirchen, von denen sie nicht mehr zu träumen brauchen.
Ich hatte als Kind nicht nur diese eine, diese enge Welt. Der Himmel schenkte mir, auf dass ich nicht völlig irre werde, das Leben eines Bauernmädchens mit weiten Feldern, wilden Freunden und zärtlichen Tieren und umgekehrt. Und es gab einen Glücksfall: Als ich die Gemeinde verließ und aus der Sicht meiner Eltern Sünderin wurde, fragten sie unseren alten Pastor um Rat. Er war es, der mich getauft hat: Der einzige Mann, den ich in meiner Kindheit erlebt habe, der öffentlich über seine Nazizeit sprach, der ehrlich bereute, der nichts beschönigte. Den fragten meine Eltern, was sie mit mir machen sollten. Der Mann sagte nur ein Wort: "Lieben?!"


ICH TRÄUME VON EINER KIRCHE,
in der solche Menschen das Sagen haben.





Quelle: chrismon.de September 2007







HERZ-JESU
ORDEN
HANDRUP






"Aufbrechen! Mehr Zutrauen! Kopf hoch!"
Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ ist der neue Provinzial der Herz-Jesu-Priester in der Deutschen Ordensprovinz. Sein erstes Interview als Provinzial gab er unserer Zeitschrift "Dein Reich komme". Das Gespräch in Auszügen


P. Dr. Heiner Wilmer 30. August 2007 - ?: Vor einem Monat haben Sie Ihr Amt als Provinzial der Deutschen Ordensprovinz angetreten. Was sind Ihre Pläne für die erste Zeit?
Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ: Wie für meine Vorgänger bleiben unsere Quellen und Ursprünge auch für mich eine bleibende Herausforderung: Wer sind wir? Woher kommen wir? Was würde Pater Leo Dehon heute tun in einer Gesellschaft, die immer säkularer und globalisierter wird? Es ist hochinteressant, dass in Deutschland durchaus ein Bedürfnis nach Religiosität vorhanden ist. Diese Sehnsucht mit dem Geheimnis des Lebens und mit Gott in Verbindung zu bringen, dem würde ich gern stärker nachspüren. Und mir ist diese Art Kontemplation wichtig für die Zukunft unserer Provinz, wenngleich wir keine kontemplative Ordensgemeinschaft sind: in uns gehen, Zeit haben zum Gebet, zur Stille, um dann mit größerer Ausgeglichenheit die Dinge anzugehen.
?: Sie müssen ja aber auch offensiv sein: Der Altersdurchschnitt in der Deutschen Provinz ist hoch, es fehlt an Nachwuchs.
Wilmer: Genau. Da ist für mich ein zweiter Begriff wichtig – das Pilgern. Pilgern heißt: Ich breche auf, ich mache mich wie Abraham auf und breche zu neuen Ufern auf. Das finde ich spannend. Ich meine, dass das Wort Jesu für uns heute eine Einladung ist, Dinge nicht so verbissen zu sehen. Beim Thema Glauben sind wir heute wahnsinnig schüchtern, fast verklemmt, und tun uns schwer, uns zu artikulieren. Da würde ich gern ran. Ich möchte Mut machen und sagen: Aufbrechen! Mehr Zutrauen! Kopf hoch! Ich bin überzeugt, dass mir der Glaube auch messbar etwas bringt: Der gläubige Mensch lebt deutlich entspannter, nicht so verbissen. Am Ende des Tages kann er sagen: Gott, ich habe mein Bestes gegeben, jetzt bist du dran. Das heißt, ich trete in Distanz zu mir selbst und schaffe ganz nebenbei Raum für Humor. Schön wäre, wenn wir auf diese Art junge Menschen gewinnen für die Nachfolge Christi und natürlich auch speziell für die Nachfolge Christi in unserem Orden.
?: Sie waren sehr lange Schulleiter in Handrup. Wie wird sich der Zugang der Herz-Jesu-Priester zur Jugend oder Jugendarbeit verändern?
Wilmer: Die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist immens wichtig. Wie auch Pater Dehon sagt: "Il faut aller aux nouvelles générations!" – "Ihr müsst zu den jungen Generationen gehen!" Die Jungen von heute gestalten morgen die Gesellschaft. Heute lassen sie sich noch prägen, und wenn die Gesellschaft morgen noch christlich sein soll, müssen wir den Jungen unseren Glauben vorschlagen. Ich halte die Präsenz bei den jungen Menschen für wichtig – auch um sich von ihnen bereichern zu lassen. Das heißt aber nicht, dass unser Fokus nur auf der Jugend liegt.
?: Warum sind Sie Ordensmann geworden und warum Herz-Jesu-Priester?
Wilmer: Ich stamme aus einer gläubigen Familie. Ich war Ministrant, habe mich in der Jugendarbeit engagiert, war auf der Schule der Herz-Jesu-Priester in Handrup und hatte schon früh den Gedanken, Missionar in Brasilien zu werden. Als Jugendlicher geriet die Frage, ob ich einen kirchlichen Beruf ergreifen soll, aber erst einmal wieder ins Hintertreffen. Vor dem Abitur habe ich Exerzitien gemacht, unter anderem bei Pater Ganter und Pater Hülsmann. Ich fand das, was die Herz-Jesu-Priester tun, wie sie leben, welche Möglichkeiten es in diesem Orden gibt, faszinierend. Das hat mich unglaublich angezogen. Ich bin dann aus einer gewissen Risikobereitschaft eingetreten. Ich wusste, wenn ich das nie probiere, werde ich mir das mein Leben lang vorwerfen.
Interview: André Lorenz

Das komplette Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe unserer Zeitschrift "Dein Reich komme", die in wenigen Tagen erscheint.



http://www.scj.de/





Surf-Ergebnisse:

handrup herz jesu provinzial in METAGER2.DE



Abschied Wilmer von Handrup

http://www.leoninum.org/Leoninum/frameset/index.html?http://www.leoninum.org/conpresso/Aktuelles/detail.php?nr=3106&kategorie=Aktuelles



Reise Santiago 2000

http://www.scj.de/content_1_000609.html



http://pater-guido.blogspot.com/



http://www.scj.org/english2005.html







P. Dr. Josef Meyer-Schene SCJ

http://www.leoninum.org/Leoninum/frameset/index.html







Ex-Provinzial: Huelsmann

http://de.wikipedia.org/wiki/August_H%C3%BClsmann





http://www.orden-online.de/archiv/00000341.php



Middendorf – Gerechter unter den Voelkern

http://www.stegen-dreisamtal.de/Middendorf1.htm










NEUER
LASUP OS
????




Schlechter kann die Selbstdarstellung von Dr. Burghard Krause nicht sein:

- 75 Stunden Arbeitswoche?

- Evangelisation der Osnabrücker arrogant?

- kleine Trauerphase nach Versetzung aus Göttingen?

- Der Bischof kommt mit einem Mann besser zurecht?

- Christ Sein – Christ werden – Veranstaltungen

- Studium in Erlangen; Prof. Joest



Lies das Interview nach in der NOZ am Dienstag,

11. September 2007!





http://de.wikipedia.org/wiki/Burghard_Krause





Gottesdienst mit Burghard Krause zum Abschied in St. Jacobi
Göttinger Landessuperintendent übernimmt neue Aufgabe im Sprengel Osnabrück

(28.06.07 • sprengel • kk) Am Sonnabend, dem 30. Juni um 17 Uhr, verabschiedet sich Landessuperintendent Dr. Burghard Krause in einem Gottesdienst in der St. Jacobikirche in Göttingen. Krause wird zum 1. September die Leitung des Sprengels Osnabrück übertragen. Die Leitung des neuen Sprengels Hildesheim-Göttingen wird Eckhard Gorka übernehmen, der bisher in Hildesheim das geistliche Amt inne hatte. Arend de Vries, geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes Hannover wird Burghard Krause aus seinem bisherigen Amt verabschieden und Eckhard Gorka als Landessuperintendenten des Sprengels Hildesheim-Göttingen begrüßen. Zum Gottesdienst und Empfang sind alle Interessierten eingeladen.
Dem neuen Sprengel Hildesheim-Göttingen werden die zwölf Kirchenkreise Alfeld, Clausthal-Zellerfeld, Göttingen, Hameln-Pyrmont, Herzberg, Hildesheimer Land, Hildesheim-Sarstedt, Holzminden-Bodenwerder, Leine-Solling, Münden, Osterode und Peine angehören. In ihm leben dann rund 585.700 evangelische Christinnen und Christen in 431 Gemeinden. 446 Pastorinnen und Pastoren, 150 Diakoninnen und Diakone sowie rund 500 Lektorinnen und Lektoren tun hier ihren Dienst. Dazu knapp 1000 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker (Organisten, Kirchenchor- und Posaunenchorleiter), fast ein halbes Tausend Küsterinnen und Küster sowie mehr als 2200 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher.
Über aktuelle Informationen zur Arbeit übergemeindlicher Dienste und Einrichtungen im Sprengel Hildesheim-Göttingen informiert künftig die Internetseite
www.sprengel-hildesheim-goettingen.de. Die Öffentlichkeitsarbeit wird weiterhin von den beiden bisherigen Beauftragten Pastor Eberhard Blanke, Hildesheim, und Pastor Bernd Ranke, Göttingen, wahrgenommen.



Gottesdienst mit Burghard Krause zum Abschied in St. Jacobi/Göttingen
Göttinger Landessuperintendent wechselt in den Sprengel Osnabrück

Am Sonnabend, 30. Juni, 17.00 Uhr, verabschiedet sich Landessuperintendent Dr. Burghard Krause in einem Gottesdienst in der St. Jacobi-Kirche Göttingen von seinem Sprengel.  Zum 1. Juli werden die bisherigen Sprengel Göttingen und Hildesheim zu einem Sprengel verbunden. Die Leitung des neuen Sprengels Hildesheim-Göttingen wird Eckhard Gorka übernehmen, der bisher in Hildesheim das geistliche Amt inne hatte. Burghard Krause wird zum 1. September die Leitung des Sprengels Osnabrück übertragen. Arend de Vries, geistlicher Vizepräsident des Landeskirchenamtes Hannover wird Burghard Krause aus seinem bisherigen Amt verabschieden und Eckhard Gorka als Landessuperintendenten des Sprengels Hildesheim-Göttingen begrüßen. Zum Gottesdienst und Empfang sind alle Interessierten eingeladen. 

Nach dem Gottesdienst, zu dem zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche aus den sechs Kirchenkreisen des Sprengels Göttingen und des bisherigen Sprengels Hildesheim erwartet werden, findet in der St. Jacobi-Kirche ein Empfang statt. Die Zahl der Grußworte wurde begrenzt. Nach derzeitigem Stand werden sprechen: 

Superintendent Heinz Behrends für die Superintendentin und Superintendenten im Sprengel Göttingen

Kirchenvorsteherin Ingeborg Herbst für die Gemeinde St. Jacobi. 

Pater Heribert Graab für die Katholische Kirche

Prof. Dr. Hermann Spieckermann für die Theologische Fakultät

Oberbürgermeister Wolfgang Meyer für die Stadt Göttingen

Eckhard Gorka als künftiger Landessuperintendent des neuen Sprengels Hildesheim-Göttingen

Landessuperintendent Dr. Burghard Krause wird zum Abschluss des Empfangs das Wort an die Anwesenden richten.

Ab dem 1. Juli 2007 werden die bisherigen Kirchensprengel Göttingen und Hildesheim als neuer Sprengel Hildesheim-Göttingen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit Sitz in Hildesheim zusammen gehören. Die Fusionsentscheidung hatte die die Synode der Hannoverschen Landeskirche im November 2006 getroffen. Dem neuen Sprengel Hildesheim-Göttingen werden die zwölf Kirchenkreise (KK) Alfeld, Clausthal-Zellerfeld, Göttingen, Hameln-Pyrmont, Herzberg, Hildesheimer Land, Hildesheim-Sarstedt, Holzminden-Bodenwerder, Leine-Solling, Münden, Osterode und Peine angehören. Das sind die bisherigen Kirchenkreise beider Sprengel vermindert um Gifhorn und Wolfsburg sowie ergänzt um den KK Hameln-Pyrmont aus dem zum Juli aufgelösten Sprengel Calenberg-Hoya. 

Insgesamt leben dann rund 585.700 evangelische Christen in 431 Gemeinden zwischen Hameln im Westen und  im Herzberg Osten sowie zwischen Peine im Norden und Hann. Münden im Süden. 446 Pastorinnen und Pastoren, 150 Diakoninnen und Diakone sowie rund 500 Lektorinnen und Lektoren tun hier ihren Dienst. Dazu knapp 1000 Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen (Organisten, Kirchenchor- und Posaunenchorleiter), fast ein halbes Tausend Küsterinnen und Küster sowie mehr als 2200 Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher.

Über aktuelle Informationen zur Arbeit übergemeindlicher Dienste und Einrichtungen im Sprengel Hildesheim-Göttingen informiert künftig die Internetseite www.sprengel-hildesheim-goettingen.de. Die Öffentlichkeitsarbeit wird weiterhin von den beiden bisherigen Beauftragten Pastor Eberhard Blanke, Hildesheim, und Pastor Bernd Ranke, Göttingen, wahrgenommen.





Ökumenisches Miteinander gestalten und evangelisches Profil zeigen

 

Der neue Landessuperintendent Dr. Burghard Krause hat sich bewusst für den Sprengel Osnabrück entschieden.

 

. Über einen „Neuen“ wird immer gern geredet. Manches davon wird stimmen, manches auch nicht. Wir wollen ihn hier im Gemeindebrief etwas ausführlicher zu Worte kommen lassen, damit Sie sich selber einen ersten Eindruck verschaffen können.

 

Geboren ist der neue Landessuperintendent am 25. August 1949 in Wolfenbüttel. Seit 1972 ist der Theologe mit der Gymnasiallehrerin Gertrud Krause verheiratet. Das Paar hat drei Kinder: Andreas, Jens und Anne. Nach dem Ersten theologischen Examen hat Burghard Krause zunächst als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie der Universität Erlangen bei Professor D. Wilfried Joest gearbeitet. Nach dem Abschluss der Promotion, einer Untersuchung zum Verhältnis von Gott und Leiden in der Kirchlichen Dogmatik Karl Barths, absolvierte der frischgebackene Doktor der Theologie ein Gemeindevikariat in Loccum und wurde im Jahr 1981 zum Pastor in der Kirchengemeinde Hachmühlen ordiniert. 1985 trat er dann seinen Dienst in Hermannsburg an: zunächst als Leiter des Gemeindedienstes im Missionswerk und ab 1991 zusätzlich als Stellvertretender Direktor. Die dreizehn Jahre in Hermannsburg gingen 1998 zu Ende, denn Dr. Burghard Krause wurde in diesem Jahr zum Superintendent des Kirchenkreises Rotenburg/Wümme ernannt. Im September 2002 ist er schließlich Landessuperintendent des Sprengels Göttingen geworden und kommt jetzt nach der Zusammenlegung der Sprengel Hildesheim und Göttingen im selben Amt nach Osnabrück.

 

„Ich werde aus meiner theologischen Position keinen Hehl machen“, erzählt Dr. Krause im Gespräch, „aber mir ist wichtig, dass ich sie einbringe, und das geht nur im Diskurs“. Das Evangelium ist für ihn „kein Privatbesitz kirchlicher Insider“, sondern „eine Bringschuld der Kirche an die Welt.“ In diesem Sinn ist aus seiner Feder der Glaubenskurs „Christ werden – Christ bleiben“ entstanden, der schon in vielen Gemeinden durchgeführt worden ist. Dr. Krause liegt eine zeitgemäße Mission am Herzen, die „vor allem von der Sprachfähigkeit und Auskunftsbereitschaft der Christen in Glaubensfragen und von der gewinnenden und einladenden Ausstrahlung ihres Gemeindelebens“ lebt. Doch auch der Zweifel am Glauben ist für ihn ein wichtiges Thema, wie der Landessuperintendent im Gemeindebrief der St. Jacobi-Kirche zu Göttingen erklärt: „Der Zweifel gehört für mich zum Glauben wie der Schatten zum Licht. Glauben ist immer ein dem Unglauben abgerungenes Land.“ Mit Verweis auf das Ende des Matthäusevangeliums, in dem auch vom Zweifel derer berichtet wird, die den auferstandenen Christus wieder sehen und den Missionsbefehl erhalten, stellt Dr. Krause fest: “Das ist schon erstaunlich: Gott macht mit Zweiflern seine Geschichte.“

 

Nachdem klar war, dass das Amt des Landessuperintendenten im Sprengel Göttingen wegfallen wird, habe ihm der Kirchensenat der Landeskirche angeboten, entweder in Ostfriesland die Nachfolge von Oda-Gebbine Holze-Stäblein oder in Osnabrück die Nachfolge von Doris Janssen-Reschke anzutreten. „Ich habe mich bewusst für Osnabrück entscheiden, weil es mich reizt, das ökumenische Miteinander zu gestalten und zugleich evangelisch-lutherisches Profil zu zeigen.“ Der

Sprengel und die Stadt Göttingen und deren Menschen seien ihm und seiner Frau lieb geworden, berichtet er in einem Interview vom „Göttinger Tageblatt“ und gewährt dort auch einen Blick in sein Gefühlsleben: Er gehe „zwar nicht freiwillig, aber auch nicht gegen meinen Willen.“ Denn: „Gott kommt auch durch menschliche Ungereimtheiten zu seinem Ziel mit uns. Darauf vertraue ich und gehe deshalb insgesamt positiv gestimmt nach Osnabrück.

 

 „Da bekommt ihr aber einen Guten“, erzählt Superintendent Ulrich Wöhler aus Holzminden am Rande der Synode, „besonders habe ich an ihm geschätzt, dass er immer erreichbar war, wenn ich ihn gebraucht habe“. Die Gemeinden und Menschen im Sprengel Osnabrück werden sich auf die Impulse des „Neuen“ freuen.

 

Pastor Frank Uhlhorn, Öffentlichkeitsbeauftragter des Sprengels Osnabrück





Referat von Dr. Burghard Krause anlässlich 10 Jahre Christ werden – Christ

bleiben

Erfahrungen – Wandlungen – Perspektiven“

Liebe Schwestern und Brüder,

es wird Sie sicher nicht verwundern, wenn ich Ihnen zunächst gestehe: Das sind schon zwei

sehr bewegende Tage für mich, die Kopf und Herz ganz schön in Turbulenzen bringen. Denn

das, was wir mit diesem Jubiläum in dankbarem Rückblick feiern, war und ist eben auch ein

entscheidender Teil meiner ganz persönlichen Lebens- und Glaubensgeschichte. Kaum

etwas anderes hat meine geistlich-theologische Ausrichtung und meinen beruflichen Weg in

den zurückliegenden Jahren so entscheidend mitgeprägt wie Christ werden – Christ bleiben.

Als ich vor mehr als zehn Jahren die ersten, tastenden Schritte auf ein Glaubensseminar

zuging, ahnte ich noch nicht, welche Wirkungsgeschichte sich daraus entwickeln würde. Und

heute, wo diese damals ungeahnte Wirkungsgeschichte offenkundig ist, stehe ich staunend

und überrascht da wie einer, dem ein etwas zu großes Geschenk in die Hände gelegt wird,

mit dem er nicht gerechnet hat. Was mir am heutigen Tag an Gedanken und Empfindungen

durch Kopf und Herz geht, versuche ich in drei Stichworten notdürftig zu bündeln.



Das erste Stichwort heißt: “ERFAHRUNGEN”. Dabei muß zunächst von Segenserfahrungen

gesprochen werden. Segen ist etwas anderes als Erfolg. Erfolge werden geplant und

erarbeitet, in Zahlen gemessen und möglichst auf dem eigenen Konto verbucht. Segen

dagegen wird empfangen und bestaunt, weil er sich einem anderen verdankt. Sicher: ganz

fraglos war und ist Christ werden – Christ bleiben auch ein erfolgreiches Projekt. Die Zahlen

sprechen für sich. Aber ich spüre deutlich, daß die Erfolgskategorie dem nicht gerecht wird,

was wir mit diesem Glaubensseminar gemeinsam erfahren haben. Es gibt ja auch andere

Glaubenskurse, die eine vergleichbare Wirkungsgeschichte nicht aufweisen. Sind sie

theologisch weniger fundiert, didaktisch schlechter aufbereitet, unzureichender multipliziert

worden? Wer will, mag mit solchen verrechenbaren Kategorien den “Erfolg” von Christ

werden – Christ bleiben zu begründen versuchen. Aus meiner Sicht allerdings greift ein

solches Denken zu kurz. Christ werden Christ bleiben: das ist für mich vor allem eine

erstaunliche, nicht verrechenbare und damit letztlich unverfügbare Segensgeschichte, die

wir Gott verdanken.



Ich selbst bin übrigens der erste, den Gott durch diese Geschichte gesegnet hat. Im

Rückblick erkenne ich immer klarer: die Entwicklung gerade dieser Gestalt einer

glaubenweckenden Verkündigung war im Grunde in meiner Biographie angelegt. Mit dem

Glaubenskurs habe ich ein Stück meiner eigenen Geschichte abgearbeitet. Ich bin – wie

viele von Ihnen auch – in einem geistlichen Umfeld groß geworden, das eine deutliche

Schlagseite zu einem überzogenen Glaubenssubjektivismus hatte. Viele Jahre lebte ich

unter dem Druck, das Haus meines Glaubens selbst tragen zu müssen: durch meine

Entscheidung für Christus, meine nachweisbaren Glaubenserfahrungen, meine konsequente

Nachfolge. Als “Enneagramm-Eins”, die ohnehin zum Perfektionismus neigt, bin ich daran

fast zerbrochen. Ich merkte schnell, wie schwankend das Fundament war, auf dem ich zu

stehen versuchte. Ich kam mir in meinem Christsein vor wie der Igel im Märchen beim

Wettlauf mit dem Hasen: Der Hase meines Unglaubens und meiner Inkonsequenz zog

ständig an mir vorbei und klagte am Ziel seinen Sieg ein, während ich als kleiner Glaubens-

Igel noch keuchend auf der Bahn war. Es hat lange gedauert, bis ich begriff, daß sich

jemand mit mir zusammentut, daß Christus am Ziel für mich einsteht und an meiner Stelle

sagt, was ich nicht sagen kann: “Ich bin schon da!” Es brauchte Zeit, bis ich begriff: Ich

muß mich nicht selbst fertig machen im guten Kampf des Glaubens, weil ich aus der

Rechtfertigung des Sünders leben darf. In der Begegnung mit Martin Luther und Karl Barth

(beiden Brüdern verdanke ich viel!) habe ich entdeckt: “Gott kommt mir gnädig zuvor – ich

darf nachkommen.” Seine großes JA zu mir umfängt und vollendet mein kleines AMEN. Das

Wasser der Taufzusage Gottes, der Zusage, daß mich nichts mehr aus seiner Hand reißen

kann, trägt mich in all meinen fragmentarischen Schwimmversuchen des Glaubens.



Nach mancher Evangelisationserfahrung in meiner Kindheit (das war immer eine seltsame

Mischung aus Fascinosum und Tremendum) spürte ich die Lust auf eine glaubenweckende

Verkündigung, die an die reformatorischen Grundeinsichten anknüpft. Und so war es für

mich ein Segen, daß ich mit Christ werden – Christ bleiben eben auch ein Stück meiner

eigenen Glaubenssozialisation aufarbeiten konnte. Auch als Verkündiger an den vielen

Abenden, in denen ich selbst mit dem Seminar in Gemeinden unterwegs war, bin ich reich

gesegnet worden. Ich habe erfahren: Wer die Botschaft von der freien Gnade Gottes

ausrichtet, der wird selbst aufgerichtet. Wer Gutes von Gottes bedingungsloser Annahme

sagt, dem tut das auch selber gut.



Aber meine kleine, persönliche Segensgeschichte mit Christ werden – Christ bleiben ist

zugleich eingebettet in einen Strom von Segen, der längst vor mir zu fließen begann.

Anfang der achtziger Jahre hatten Heribert Mühlen auf katholischer und Wolfram

Kopfermann auf evangelischer Seite sog. “Grundkurse des Glaubens” entwickelt:

missionarische Erwachsenen-Katechumenate, die – gemessen an der klassischen

Evangelisation – eine ungewohnt neue Verzahnung von sachlich-nüchterner

Glaubensinformation, missionarischer Verkündigung und seelsorgerlich-praktischer

Einstiegshilfe ins Christsein anboten. Mich faszinierte dieses Konzept – und ich ließ mich

davon inspirieren. Auch wenn ich ekklesiologisch anders denke als Wolfram Kopfermann und

theologisch und didaktisch zunehmend andere Wege in meinem Kurs gegangen bin als er:

Ich verdanke ihm viel. Segensspuren seiner Arbeit sind bis heute in Christ werden – Christ

bleiben zu finden. Im Segen wirken heißt daher für mich immer auch: auf den Schultern

anderer stehen. Niemand muß sich dessen schämen – auch die nicht, die heute mit Christ

werden – Christ bleiben arbeiten.



Und auch das gehört für mich zur Segensgeschichte von Christ werden – Christ bleiben: Ich

konnte das Anfangskonzept des Kurses im Dialog mit Brüdern weiterentwickeln. Freunde

aus dem Gemeindedienst des ELM, aus dem “Freundeskreis Missionarische Dienste” und aus

der AMD haben in ständiger Theorie-Praxis-Rückkopplung mit mir zusammen immer wieder

neu an der Optimierung von Inhalt, Sprache und Präsentation gearbeitet. An eine

Multiplikation des Kurses dachte ich anfangs nicht. Welch ein Segen, daß Detlef Puttkammer

und später Wolfgang Riewe mir dazu Mut machten und die AMD als Multiplikationsplattform

anboten. Mit den ersten Multiplikatorenseminaren und dem unermüdlichen Einsatz von Inge

Matthes begann sich die Segensspur auszuweiten. In atemberaubenden Tempo verbreitete

sich das Seminar in vielen Gliedkirchen der EKD – sogar in den neuen Bundesländern.

Reinhard Schott hat den Kurs für die Seelsorge an Spätaussiedlern und Rußlanddeutschen

entdeckt. Hermann Brünjes hat ihn für die missionarische Jugendarbeit umgeschrieben.

Partnerkirchen in Übersee begannen, sich für das Projekt zu interessieren und haben es auf

ihren jeweiligen Kontext zugeschnitten. Inzwischen gibt es neben der deutschen auch eine

russische, eine englische, eine africaanse, eine französische und eine portugiesische Version

von Christ werden – Christ bleiben. “Ins Wasser fällt ein Stein - und zieht doch weite

Kreise”. Dieser Liedanfang beschreibt die unglaubliche Segensgeschichte, die wir und viele

andere mit Christ werden – Christ bleiben erfahren haben und noch erfahren.



Zu den Segenserfahrungen traten Befreiungs- und Heilungserfahrungen. Unzählige

Menschen haben den Kurs in seiner seelsorgerlich-therapeutischen Ausrichtung als heilsame

Befreiung erlebt: Kranke Gottesbilder und verletzte Lebens- und Glaubensgeschichten

wurden geheilt, Befreiung zu einem Leben aus der Kraft der annehmenden Liebe Gottes

wurde erfahren. Das verheißungsorientierte Menschenbild, das Christ werden – Christ

bleiben durchzieht, hat viele Menschen aus Verkrümmungen aufgerichtet und zum

Neuanfang mit Gott ermutigt. Sie spürten als Seminarbesucher: Hier kommt ein Gott auf

uns zu, der uns liebevoll ansieht und uns – mit den Worten eines Berliner Schlagers der

zwanziger Jahre gesagt – mit der Zusage überrascht: “Bei mir biste scheen!”. Teilnehmer

entdeckten im Seminar: Hier werden wir trotz unserer Schuld und unseres Unglaubens (die

das Seminar nicht verschweigt) nicht festgelegt auf unsere Defizite. Wir werden als Gottes

erwählte Söhne und Töchter ins Licht der Zusagen Gottes gestellt und auf das

angesprochen, was Gott in Christus längst für uns getan hat und noch mit uns vorhat.

Dieser evangelisations-theologische Ansatz, Menschen von der Verheißung Gottes her zu

begegnen und mehr über ihnen zu glauben, als sie von sich selbst bereits wissen, hat als



Leuchtspur des Seminars – so denke ich – zur Wirkungsgeschichte von Christ werden –

Christ bleiben entscheidend beigetragen.

Und schließlich hat das Projekt auch zu erstaunlichen Aufbruchserfahrungen geführt.

Menschen haben in der Umkehrliturgie des Abschlußgottesdienstes ihr Amen auf Gottes Ja

gesprochen, haben sich in Gemeindetreffs und Hauskreisen gemeindlich neu verwurzelt.

Trägerkreise sind bereits im Vorfeld des Seminars aufgebrochen zu einer neuen Sicht ihrer

Gemeinde und ihres missionarischen Auftrags. Pastoren haben zum Teil in Multiplikatoren-

Kursen, zum Teil im Kontext persönlicher Erfahrungen mit dem Seminar ihre Skepsis

gegenüber missionarischer Verkündigung aufgegeben und einen Neuaufbruch in ihrer

eigenen Predigt- und Seelsorgepraxis erlebt. Ja, sogar ganze Kirchen sind aufgebrochen zu

einer neuen Wahrnehmung ihres missionarischen Auftrags. Die lutherische Kirche in

Brasilien zum Beispiel hat den Kurs zum offiziellen Evangelisationsprojekt der Kirche erklärt

und einen Pastor als hauptamtlichen Projektbegleiter eingesetzt. Segen – Befreiung –

Aufbruch: Erfahrungen mit Christ werden – Christ bleiben, die mich ins Staunen versetzen,

und die ich nur dankbar kommentieren kann mit dem Psalmvers: “Lobe den Herrn, meine

Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat.”



Mein zweites Stichwort heißt: “WANDLUNGEN”. Alles Lebendige wandelt sich ständig. Wer

Wandlung nicht zuläßt, erstickt das Leben. Daher gehörte für mich – trotz meines

Interesses an theologischer Werktreue – der Mut zu begründeten Veränderungen von

Anfang an mit zum Konzept von Christ werden – Christ bleiben. Bereits die farbenprächtige

Multiplikatorenszene mit ihren so unterschiedlichen Begabungen, Persönlichkeitszuschnitten

und geistlichen Profilen hat einen lebendigen Wandlungsprozeß eingeleitet. Authentische

Verkündigung ereignet sich eben nicht als Kopie. Neue Bilder tauchten auf, andere

Sprachmuster, veränderte Beispielgeschichten. Rückmeldungen von Multiplikatoren haben

mich selbst in der Fortschreibung des Kurses beeinflußt. All das hat Christ werden – Christ

bleiben nicht geschadet. Es hat das Projekt vielmehr bereichert – zumindest solange die

theologische Grundspur des Kurses dadurch nicht verbogen wurde. Auch das Begleitmaterial

durchlief ja mehrere Veränderungsprozesse – und das neue Update wird nach meiner

Einschätzung auch noch nicht das letzte sein.



Einige Veränderungen, die das Projekt erfahren hat, möchte ich jetzt kurz ansprechen.

Schon relativ bald nach der Erprobungsphase von Christ werden – Christ bleiben hat sich

zunächst mein Bild von den Adressaten des Seminars gewandelt. Anfangs hatte ich die

(vielleicht etwas vermessene) Hoffnung, mit dem Projekt die kirchenfremde, säkulare Welt

von Menschen erreichen zu können, die dem Glauben völlig fern stehen. Diese Hoffnung hat

sich (von Ausnahmen abgesehen) nur sehr begrenzt erfüllt. Es zeigte sich bald, daß das

Seminar vor allem die Menschen erreicht, die von der jeweiligen Gemeinde als Trägerin des

Kurses noch erreicht werden. Unseren Gemeinden aber gelingt der evangelistische Zugang

zu total entkirchlichten Menschen nur äußerst mühsam. Ich merkte sehr schnell: Die

eigentlichen Adressaten des Seminars sitzen mitten in unseren Gemeinden. Abgebrochene,

liegen gebliebene, verbogene, nie richtig begonnene Glaubensgeschichten, Verunsicherung

bezüglich Inhalt und Gestaltung des Christseins, Sehnsucht nach gedanklicher

Durchdringung und Auffrischung des Glaubens – diese Stichworte beschreiben nach meiner

Erfahrung das Hauptpotential der Teilnehmer des Seminars. So trat neben das Anliegen der

Evangelisation zunehmend auch das Anliegen der Vergewisserung im Glauben und das der

Klärungs- und Sprachhilfe für geistlich bereits “angewärmte” Menschen. Christ werden –

Christ bleiben ist meines Erachtens vor allem eine ins Innere unserer Gemeinden gerichtete

Initiative. Sie entfaltet zusätzlich immer nur so viel missionarische Außenwirkung, wie die

Trägergemeinden selbst sie haben. Anders gesagt: Über die missionarische Reichweite von

Christ werden – Christ bleiben entscheidet maßgeblich die missionarische Strahlkraft der

lokalen Gemeinde.



Datei steht als PDF zum Download bereit!



Krause, Burghard: Reise in das Land des
Glaubens. Christ sein – Christ bleiben;

Aussaat





Kircheliche Dienste H

http://www.kirchliche-dienste.de/fachgebiete/rubrik.php?fachgebiet=1&rubrik=118



Luedemann: Auferstehung

http://wwwuser.gwdg.de/~gluedem/eng/ez97.htm



http://wwwuser.gwdg.de/~gluedem/eng/interviews.htm



SCM ??

http://neun.scm-digital.net/show.sxp/dran_artikelregister.html?&rubrik=Thema%3A+Christsein%2C+was+kostet+das%3F








OEKUMEN.
ZENTRUM

ST. JOHANNIS

KLEIN
BERKEL






http://www.oekumenisches-zentrum-hameln.de/html/aktuelles.html





1981 – 2006
25 Jahre Partnerschaft mit der Pfarrei „Cristo Luz dos Povos“
und „Jesus Missionário“ in Belo Horizonte, Brasilien

Ein Stück Weltkirche lebendig im
Ökumenischen Zentrum Hameln - Klein Berkel und Ohr





Antje Stoffregen

http://www.diakon-in-hannover.de/pages.php?thema=9





Solartechnische Demonstrationsanlagen St. Johannis, Gemeinde Klein Berkel

Solarthermische Demonstrationsanlage St. Johannis Gemeinde Klein Berkel, Hameln





Oekumenische Zentren

http://www.oekumenisch.de/?type=mod&file=liste








A











AITSCHJIE 2007