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EINE
POSSE?
-
KLAUS BERGER; EVANGELISCHER PROFESSOR ZU HEIDELBERG
Vechtel,
21. November 05
1
DIE
ZEIT
43/2005
Der
Fall Klaus Berger
Ein
guter Katholik im evangelischen Gewand: Wie der prominente
Theologe die gläubige Welt an der Nase herumführte
Von
Robert Leicht
Auch
wenn Martin Luther jenen legendären Satz: »Hier steh’
ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir!« vor dem Wormser
Reichstag in dieser Form nicht gesprochen hat, so gilt er doch von
jeher als eigentümlicher Ausdruck protestantischer
Bekenntnistreue, selbst in Augenblicken höchster Gefahr. Seit
Neuestem kann man jedoch einen prominenten Lehrer der
protestantischen Theologie besichtigen, dessen Wahlspruch eher so
lautete: »Hier steh’ ich. Ich konnte ganz anders, denn ich
habe mir selber geholfen.« Der Mann lehrte zwar
protestantische Theologie an der protestantischen Fakultät zu
Heidelberg – aber er war, nach seinem eigenen, allerdings erst
jetzt, an der Schwelle zur Emeritierung, geäußerten
Bekenntnis, nie Protestant. Hinter dieser Geschichte steckt ein
manifester Skandal, der bisher nur deshalb kein richtiges
öffentliches Aufsehen erregte, weil er zu unglaublich wirkte.
Unglaublich – aber wahr.
Es
geht um Klaus Berger, den Heidelberger Neutestamentler, den nicht
zu kennen fast unmöglich ist, da er immens viel publiziert –
in Zeitungen, in Büchern teils volksmissionarischer, teils
wissenschaftlicher Natur. Der Versandbuchhändler Amazon
preist »alle 77 Werke« Bergers an. Bergers
Tagespublizistik ist gekennzeichnet durch ein frisch wirkendes
polemisches Timbre rechtgläubigen Christentums, dessen
Richtung einen freilich immer wieder irritiert: Ist ihm nun die
katholische oder die evangelische Kirche nicht katholisch genug?
Jedenfalls zog er mit Vorliebe gegen den »Ökumenismus«
zu Felde oder verkündete gar im Juli dieses Jahres in der
FAZ:
»Unterwerfung
tut wohl.« Die Protestanten sollten sich also spätestens
dem neuen Papst unterwerfen.
Das
konnte, wie man jetzt erkennt, Klaus Berger leicht fordern. Denn
er brauchte es nicht zu tun – er hatte es seit jeher getan. Was
Wunder, dass seine wissenschaftlichen und kirchlichen Zeitgenossen
sich immer wieder fragten: Ist der Mann nun katholisch oder
evangelisch? Solchen Zweiflern schickte Berger gelegentlich seinen
Gehaltsstreifen ins Haus – und auf dem war zu lesen, zum
Beispiel im März 2003: »Kirchensteuer ev. 128,28 €«.
Und wer anders als ein Evangelischer zahlt »Kirchensteuer
ev.«? Doch gerade diese evangelisch entrichtete
Kirchensteuer war nichts anderes als eine grandiose Camouflage.
Sie war ein Stück Lüge in der Theologie, der
»Wahrheitswissenschaft« par exemple.
Niemals
aus der katholischen Kirche ausgetreten
Bisher
hatte Klaus Berger immer behauptet, er habe – als ursprünglicher
Katholik, der er einmal war – nie einen katholischen Lehrstuhl
erlangen können, und zwar wegen einer Häresie. Berger
hatte die Ansicht vertreten, Jesus von Nazareth habe eben nicht
das jüdische Gesetz aufgehoben – eine Ansicht, für die
er sich inzwischen sogar auf den katholischen Katechismus von 1991
berufen kann. Er habe, auch so hieß es bisweilen,
gewissermaßen wegen Rechtsabweichung nie kirchlich
approbierter Lehrer der katholischen Theologie werden dürfen
und habe sich deshalb, um überhaupt Wissenschaftler und
Professor werden zu können, der evangelischen Kirche zuwenden
müssen. Und in der Tat, seit Jahrzehnten lehrt er als
(vermeintlicher) Protestant evangelische Theologie zu Heidelberg.
Doch
nun kommt nach und nach, vorzugsweise in Leserbriefen an die FAZ
und
in Gemeindebriefen der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde
(Jesuitenkirche) in Heidelberg, eine ganz andere Wahrheit ans
Licht. Deren Kernsätze lauten, einer so genannten
Gegendarstellung von Klaus Berger vom 26. August dieses Jahres
folgend: »Unwahr ist, dass ich jemals aus der katholischen
Kirche ausgetreten wäre. Wahr ist vielmehr, dass ich seit
1974 mit Billigung Freiburgs (›um einen Riesenskandal zu
vermeiden‹) evangelische Kirchensteuer zahlen darf… So bin ich
glücklicherweise juristisch abgesichert… Unwahr ist, dass
ich es darauf angelegt hätte, ›evangelische Theologie zu
lehren‹. Wahr ist, dass ich kath. Priester werden wollte, es
aber wegen des Häresievorwurfs nicht durfte. Und wahr ist,
dass ich ohne das Asyl in Heidelberg seit fast vierzig Jahren
arbeitslos wäre.« Dem Pfarrer der Heilig-Geist-Gemeinde
schrieb Berger am 21. September: »Wäre ich evangelisch,
wie Sie unterstellen…«
Nur
zu Tarnungszwecken die evangelische Kirchensteuer bezahlt?
Was
also ist der Fall, wenn man den neuesten Offenbarungen Bergers
folgt? Berger hätte demnach mit einem Beichtvater der
Erzdiözese Freiburg – wie er selber sagt: im forum
internum,
unter dem Schutz des Beichtgeheimnisses – damals ausgemacht,
dass er zwar treues Glied der katholischen Kirche bleibe, aber zu
Tarnungszwecken, ohne zu konvertieren, künftig evangelische
Kirchensteuer entrichte, damit er unter Verweis auf die gezahlte
»Kirchensteuer ev.« (und mit dem dadurch ausgelösten
Fehlschluss, er sei Protestant) als Lebenszeitbeamter eine
Professur an einer evangelischen Fakultät erlangen könne.
Gesagt, getan. Inzwischen beruft sich Berger noch auf höheren
Segen: »Im übrigen ist der Vorgang mit Freiburg im
forum
internum angesiedelt.
Ich kann leider keinen Beichtvater von seiner Schweigepflicht
entbinden. Über den genauen Ablauf des Vorgangs weiß
ich nur soviel, dass der jetzige Papst diesen Vorgang genau kennt
und extra
forum internum sein
theologisches nihil
obstat gegeben
hat.«
Was
folgt nun aus diesem Bekenntnis, das Berger just zu dem Zeitpunkt
ablegt, zu dem er als Lebenszeitbeamter in Pension geht und
jedenfalls die Arbeitslosigkeit nicht mehr zu befürchten hat?
Die Evangelische Landeskirche Badens, wenn sie irgendeinen Funken
an Selbstachtung verspürt, muss Berger die von ihm ohne
Rechtsgrund (also ohne Kirchenmitgliedschaft) erlangte
Kirchensteuer zurücküberweisen – auch wenn sie ohne
eigene Schuld Opfer dieses Täuschungsmanövers wurde. (Zu
fragen wäre allenfalls, ob Konversionen so formlos und
undokumentiert erfolgen können, dass man sie einfach
vortäuschen kann.) Die Universität Heidelberg und der
Wissenschaftsminister in Stuttgart müssen diese Erschleichung
einer Berufung auch nachträglich in einem
Disziplinarverfahren aufklären, unter Umständen mit der
Sanktion einer Pensionskürzung. Und die Erzdiözese
Freiburg muss zu der Behauptung Stellung beziehen, einer ihrer
Priester habe Bergers Täuschungsmanöver gebilligt, gar
angeregt – etwa nach dem Motto aus scheinbar doch vergangenen
Zeiten: Ketzerische (und dumme) Protestanten darf ein guter
Katholik ruhig hereinlegen. Und schließlich wünschte
man sich ein kleines Zeichen aus dem Vatikan, wie sich Papst
Benedikt XVI. zu der Behauptung der Mitwisserschaft verhält.
Nur
eine Groteske? Im Juni 2003 schrieb Berger an seine
protestantischen Fakultätskollegen zu Heidelberg, um das
Gerücht zurückzuweisen, er sei während des
Ökumenischen Kirchentags in Berlin »nach Rom gefahren,
um dem Katholizismus beizutreten. Ich kann diese Meldung nur als
falsch bezeichnen.« Wie wahr! Aber so konnte eben auch eine
punktuelle Wahrheit zur Verschleierung einer ganzen Lebenslüge
beitragen, damals. Heute nicht mehr!
(c) DIE ZEIT
20.10.2005 Nr.43
2 Die
Erwiderung von Klaus Berger in der ZEIT habe ich gelesen. Leider
kann ich den Text nun nirgendwo aufspüren. Berger windet
sich. Gesteht und redet sich mit der Oekoume heraus.
3
JETZT
DOCH EVANGELISCH?
Neues zum Fall Klaus Berger
Der
Pfad zur Ökumene führt nicht über faule
Formelkompromisse und durch biografische Nebel, sondern
allein über verschärfte Klarheit and Wahrheit. Doch die
Selbstdarstellung des Theologen Klaus Berger wird von Wendung
zu Wendung widersprüchlicher. Zuletzt bekannte er in der ZEIT
(Nr. 44/05): »Nein, ich wollte immer katholisch sein.«
Nun legt er dem Spiegel eine Urkunde vor, in der es heißt,
er babe am 20. Oktober 1968 in Hamburg »an der Feier des
Heiligen Abendmahls teilgenommen und ist dadurch Glied der
evangelisch-lutherischen Kirche geworden«. Noch vor
einem Monat hatte Berger die Unterstellung zurückgewiesen, er
sei evangelisch, and geradezu beschworen: »Nie in
meinem Leben habe ich protestantisches Abendmahl
genommen, geschweige denn, dass ich ordiniert wäre.«
Die Tatsache, dass er kein ordinierter evangelischer
Geisdicher ist, hatte ihn wiederum nicht davon abgehalten, selbst
noch in diesem Sommer energisch darauf zu bestehen, auf der Insel
Amrum im geistichen Talar als Kurpfarrer aufzutreten. Felix Krull
auf der Kanzel?
Wäre
Berger aber im Jahr 1968 endgültig zum Protestantismus,
konvertiert and evangelisch geblieben, wäre sein
bisheriges öffentliches Vorbringen vollkommen sinnlos,
wonach er 1974 mit einem katholischen Beichtvater
insgeheim verabredet babe, er dürfe als treues Mitglied der
katholischen Kirche evangelische Kirchensteuer bezahlen, um
somit - »juristisch abgesichert« - eine Professur an
der evangelischen Fakultat Heidelberg wahrzunehmen; Kardinal
Ratzinger habe zu dieser Verabredung sein »theologisches
nihil obstat« erteilt and werde dazu »sicherlich
gerne Rede and Antwort stehen«.
Mit
Kierkegaard zu sprechen: Entweder - oder. Ein Übertritt von
einer Kirche zu einer anderen beendet nach dem Recht beider
Kitchen (und des Staates) zwingend die Mitgliedschaft in
der anderen, entweder vorher oder aber Zug um Zug. Dennoch
behauptet Berger noch immer: »Unwahr ist, dass ich jemals
aus der katholischen Kirche ausgetreten wäre.« Was aber
hat er dann an jenem Oktobertag des Jahres 1968 wirklich
getan - und danach? Inzwischen macht Berger geltend, er sei vom
Generalabt der Zisterzienser - »wiewohl glücklich
verheiratet« - in die Familie dieses katholischen Ordens
aufgenommen worden. Seit 1996 sei er »assoziierter
Zisterzienser-Novize« im Kloster
Bochum-Stiepel/Heiligenkreuz, jetzt sogar »Tertiar<<
dieses Ordens. Doch das eine wie das andere wäre nicht mit
einer Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche zu
vereinbaren.
Die
Kritik an Bergers Horizontschleichereien hat nichts zu tun
mit mangelnder Bereitschaft zur Ökumene. Nicht einmal
seine Lehren stehen hier zur Debatte. Es geht allein darum, dass
Berger, der der evangelischen Kirche höchst polemisch
ökumenische Schlampereien vorwirft, wenigstens Klarheit und
Wahrheit in seine biografisch verbogene »Ökumene«
bringt - so er sich den Weg dazu nicht schon verbaut hat.
ROBERT
LEICHT
4
Theologe
Klaus Berger: "Ich habe nie den Eindruck erweckt, evangelisch
zu sein"
Religion
Die
schon länger schwelende Auseinandersetzung um den Theologen
Klaus Berger eskaliert: Wegen eines angeblichen
Konfessionsschwindels erhebt "Die Zeit" schwere Vorwürfe
gegen den katholischen Wissenschaftler. Dieser habe stets
behauptet, evangelisch zu sein, und damit die gläubige Welt
an der Nase herumgeführt. Berger kündigte rechtliche
Schritte an. Er lehrt seit 1974 Neues Testament an der
Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität
Heidelberg. Der 64jährige sagte, "ich habe nie den
Eindruck erweckt, evangelisch zu sein. Juristisch bin ich Mitglied
der evangelischen Kirche, weil ich Kirchensteuer zahle und getauft
bin." In jungen Jahren konnte Berger wegen einer von der
katholischen Lehre abweichenden Meinung nicht Priester werden. Er
habilitierte sich 1971 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät
der Universität Hamburg, lehrte an der reformierten
Hochschule im niederländischen Leiden und fand 1974 "Asyl"
in Heidelberg. Aus der katholischen Kirche sei er dennoch nicht
ausgetreten. Man habe ihn mit der Lehre beauftragt, ohne daß
er jemals gefragt wurde, ob er evangelisch oder katholisch sei. Im
übrigen habe Berger verfügt, daß er katholisch
beerdigt werde, ohne daß die evangelische Fakultät
eingeladen werde. Zu der Debatte um seine Person erklärte
Klaus Berger trotzig: "Der wahre Hintergrund ist, daß
ich der meistgelesene Theologe in Deutschland bin und daß es
von Neidern nur so wimmelt." DW
Artikel
erschienen am Fr, 21. Oktober 2005
5
Evangelischer
Theologe warnt vor Ökumene-Belastung durch Neutestamentler
Berger
Frankfurt
am Main/Deutschland, 09.11.2005 / APD
Der
evangelische Theologieprofessor Eberhard Jüngel hat vor einer
Belastung der Ökumene durch den Fall des umstrittenen
Neutestamentlers Klaus Berger (64) gewarnt, Die Debatte über
Bergers Kirchenzugehörigkeit stelle das Verhältnis der
beiden Kirchen auf eine "harte Probe", schreibt Jüngel
in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine
Zeitung". Die Kirchen müssten sich zu diesem Fall
"eindeutig" verhalten. Der "vieldeutige"
Lebenslauf Bergers, der an der Evangelisch-theologischen Fakultät
Heidelberg Neues Testament lehrt und sich als Mitglied der
Evangelischen Kirche sowie "katholisch nach Herz und Heimat"
bezeichnet, dürfe die Ökumene nicht weiter beschädigen.
Wenn es sich im Fall Berger um eine "U-Boot-Ökumene"
handele, wäre dies das vorläufige Ende jeglicher
ökumenischer Verständigung, gibt Jüngel zu
bedenken. Damit bezieht er sich auf die Möglichkeit, dass
Berger 1968 zwar zur evangelischen Kirche übergetreten sei,
aber nach wie vor der römisch-katholischen Kirche mit deren
Billigung angehören soll. Die Heidelberger Universität
hatte zuvor erklärt, dass sie gegen Berger nicht
dienstrechtlich vorgehen will. Der Theologe steht derzeit in der
Kritik, er habe als Professor an der Evangelischen Fakultät
seinen katholischen Glauben bewusst verschwiegen. Berger ist einer
der meistgelesenen Theologen im deutschen Sprachraum.
Der
"Zeit"-Journalist und Präsident der Evangelischen
Akademie zu Berlin, Robert Leicht, hatte Berger vorgeworfen "als
guter Katholik im evangelischen Gewand" zu Tarnungszwecken in
die evangelische Kirche eingetreten zu sein.
Inzwischen
hat der Vatikan Medienberichte zurückgewiesen, Kardinal
Joseph Ratzinger habe vor seiner Wahl zum Papst "von einer
doppelten Konfessionszugehörigkeit des Theologen Klaus Berger
gewusst, den Vorgang nach seiner formalen Seite genau gekannt und
keine Einwände erhoben." Vatikansprecher Joaquín
Navarro-Valls betonte, es sei selbstverständlich, dass die
Bestimmungen des katholischen Kirchenrechts, die eine
gleichzeitige Zugehörigkeit zur römisch-katholischen
Kirche und zu einer evangelischen Landeskirche nicht zulassen,
ausnahmslos und daher auch im genannten Fall gelten.
6 LESERBRIEF
ZEIT 05/11 Viele
Regelungen zum konfessionsgebundenen Staatsamt der Theologen
sind problematisch. Und dennoch ermöglichen sie
ehrlichen Umgang. Lüdemann in Göttingen war wenigstens
in diesem Punkt ehrlich. Und es gibt etliche sehr fähige
Theologen, die eben ohne die Bezüge aus dem
konfessionsgebundenen Staatsamt arbeiten.
Berger
stilisiert sich selbst zwischen Opfer, Heiligem and
Schuldlosem (der Papst weiß Bescheid). Fällt die
Fassade, dann bleibt ein durchaus fähiger Wissenschaftler
mit einigen Verdiensten, aber eben auch mit einem gehörigen
Maß an Eitelkeit, Opportunismus (oder darf man es
Feigheit« nennen?) und Selbstdarstellungswillen.
JÜRGEN
LOEST, PASTOR, UEFFELN
Feuerwehr-Seelsorger
7
26.
Oktober 2005, 09:28 Klaus Berger nimmt zu Vorwürfen der
'Zeit' Stellung
Heidelberg
(kath.net/idea) Hat der Heidelberger Neutestamentler Klaus
Berger über 30 Jahre lang an der evangelischen Fakultät
gelehrt, obwohl er der katholischen Kirche angehört? Diesen
Vorwurf hat die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer Ausgabe vom
20. Oktober erhoben. Berger habe seine Mitgliedschaft in der
katholischen Kirche verheimlicht, um seine akademische Position
nicht zu gefährden, hieß es. Gegenüber idea hat
Berger diese Darstellung jetzt zurückgewiesen. Ganz offiziell
sei er 1968 in Hamburg von der katholischen in die evangelische
Kirche übergetreten. Ein formeller Austritt aus der
katholischen Kirche sei dabei aber nicht verlangt worden. Für
die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche habe er sich
entschieden, weil ihm die katholische Fakultät in München
Irrlehren in seiner Doktorarbeit vorgeworfen habe. Da es ihm aber
immer um die Lehre des Neuen Testamentes gegangen sei, habe er in
ökumenischer Gesinnung den Weg über die evangelische
Kirche gewählt, um die akademische Laufbahn einschlagen zu
können.
War
Papst informiert?
Der
Vorwurf der „Zeit“, er sei mit Unterstützung seines
Freiburger Beichtvaters sowie mit Wissen des heutigen Papstes
Benedikt XVI. als Katholik in die evangelische Kirche gegangen,
ist nach Bergers Ansicht irreführend. Tatsächlich habe
er katholische Geistliche über seinen Schritt informiert mit
der Bitte, daß sein Vorgehen geduldet und nicht als Akt
gegen die katholische Kirche verstanden werde. In einem
idea-Interview hatte Berger Ende 2004 bekannt: „Ich betrachte
mich als Exil-Katholiken. Ich komme mir dabei aber viel
lutherischer vor als die meisten meiner Fakultätskollegen.“
Den aktuellen Streit um seine Person erklärt Berger unter
anderem damit, daß er der meistgelesene Theologe in
Deutschland sei und daß es von Neidern nur so wimmele.
Leicht:
Pension kürzen!
Autor
des Artikels in der „Zeit“ ist ihr ehemaliger Chefredakteur
Robert Leicht (Hamburg), heute politischer Korrespondent des
Blatts sowie Präsident der Evangelischen Akademie Berlin. Er
wirft Berger „ein Stück Lüge“ vor, weil er „als
guter Katholik im evangelischen Gewand“ die gläubige Welt
an der Nase herumgeführt habe. Der Theologe sei zwar treues
Glied der katholischen Kirche geblieben, habe aber zu
Tarnungszwecken evangelische Kirchensteuer entrichtet, ohne zu
konvertieren. Der badischen Kirche legt Leicht nahe, Bergers in
den vergangenen Jahren bezahlte Kirchensteuer zurückzuüberweisen
– „auch wenn sie ohne eigene Schuld Opfer dieses
Täuschungsmanövers wurde“. Das
Wissenschaftsministerium in Stuttgart sollte nach Ansicht des
Journalisten in einem Disziplinarverfahren den Fall aufklären
und unter Umständen Bergers Verhalten mit einer
Pensionskürzung sanktionieren.
Diözese
Freiburg führt Berger nicht als Mitglied
Weder
die Evangelische Landeskirche in Baden noch die katholische
Erzdiözese Freiburg, auf deren Gebiet Heidelberg liegt,
wollen sich in den Streit um Berger einschalten. Das haben deren
Pressesprecher gegenüber idea bestätigt. Nach Angaben
von Marc Witzenbacher (Karlsruhe), dem Pressesprecher der
badischen Landeskirche, ist Berger seit 1974 als Mitglied der
badischen Kirche gemeldet und habe dort seitdem auch Kirchensteuer
bezahlt. Deshalb betrachte die evangelische Landeskirche ihn
weiterhin als ihr Mitglied. Thomas Maier, Pressesprecher der
katholischen Erzdiözese Freiburg, sieht für seine Kirche
ebenfalls keinen Grund, aktiv zu werden. „Wir sind immer davon
ausgegangen, daß Prof. Berger der evangelischen Kirche
angehört.“ Berger werde in keiner Gemeinde der Diözese
als katholisches Kirchenmitglied geführt.
8
Konfessionszugehörigkeit von Prof. Berger bietet für
dienstrechtliche Maßnahmen keinen Anlass
Veröffentlicht am: 04.11.2005
Veröffentlicht von: Dr. Michael
Schwarz Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg
Kategorie: überregional Personalia Religion und
Philosophie Druckansicht
Nach den vorliegenden Unterlagen ist Professor Berger 1968 in die
evangelische Kirche eingetreten - Glaubwürdigkeit als
akademischer Lehrer und Kollege kann und darf nicht Gegenstand
dekanaler und rektoraler Aufsicht sein
Zur Konfessionszugehörigkeit von Professor Dr. Klaus Berger
hat die Universität den ihr bekannten Sachverhalt daraufhin
geprüft, ob er für dienstrechtliche Maßnahmen
Anlass bietet. Das ist nicht der Fall. Nach den vorliegenden
Unterlagen ist Professor Berger 1968 in die evangelische Kirche
eingetreten und hat zur Bestätigung am Abendmahl
teilgenommen. Darüber liegt eine Urkunde des
Landeskirchenamtes der Evangelisch-Lutherischen Kirche im
Hamburgischen Staate vom 6. November 1968 vor. Ob und inwieweit
dieser Übertritt von innerer Überzeugung getragen war
und ob sich Professor Berger in seinem Innersten der
römisch-katholischen Kirche noch immer verbunden fühlt,
muss er mit seinem Gewissen, seinen Kollegen und seinen
Studierenden abmachen. Die Glaubwürdigkeit als akademischer
Lehrer und Kollege kann und darf nicht Gegenstand dekanaler und
rektoraler Aufsicht sein.
Rückfragen bitte an: Dr.
Michael Schwarz Pressesprecher der Universität
Heidelberg Tel. 06221 542310, Fax
542317 michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de http://www.uni-heidelberg.de/presse
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http://idw-online.de/pages/de/news134987
9
Ungereimtheiten über den Exegeten Klaus
Berger
Heute hat sich sogar der Vatikan in die Mediendiskussion über
die Konfession des Heidelberger Exegeten Klaus Berger
eingeschaltet.
(kreuz.net, Vatikan) Der Neutestamentler Klaus Berger unterrichtet
seit 1974 an der evangelisch- theologischen Fakultät der
Universität Heidelberg. Die Stadt Heidelberg befindet sich im
Bundesland Baden-Württemberg zwischen Stuttgart und Frankfurt
am Main.
Ende Oktober entstand nach einem Artikel in der
linksliberalen Wochenzeitung ‘Die Zeit’ eine Diskussion um die
Konfessionszugehörigkeit des Professors. Berger ist ein
geborener Katholik, der 1968 zum Protestantismus übertrat, um
eine Stelle als Professor an einer protestantischen Theologischen
Fakultät anzunehmen.
Der Bericht trug den Titel: „Der
Fall Klaus Berger. Ein guter Katholik im evangelischen Gewand: Wie
der prominente Theologe die gläubige Welt an der Nase
herumführt.“
Der Text bezichtigte Berger des
Betrugs. Er habe sich nur zum Schein als Protestant bezeichnet und
sei in Wahrheit Katholik geblieben. Man müsse ihm den Prozeß
machen und seine Pension kürzen.
Am vergangenen
Samstag forderte der protestantische Leiter der Forschungsstätte
der evangelischen Studiengemeinschaft e.V. in Heidelberg in der
‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’ eine Stellungnahme aus
Rom.
Diesem Aufruf kam Vatikansprecher Joaquin
Navarro-Valls heute nach.
In einem heute Mittag
publizierten Text erwähnt Navarro-Valls die Behauptungen,
wonach der damalige Joseph Kardinal Ratzinger die Umstände
der Konversion Bergers genau gekannt und dagegen keine Einwände
erhoben habe.
Diese Aussage sei falsch.
Bis zum
Beginn der jetzt laufenden Diskussion habe Papst Benedikt XVI.
über keine Informationen verfügt, die über das
allgemein Bekannte hinausgegangen seien. Von einer doppelten
Konfessionszugehörigkeit sei ihm nichts bekannt gewesen.
Der
damalige Kardinal Ratzinger habe daher keinerlei Anlaß
gehabt, zur Frage der Konfessionszugehörigkeit von Professor
Berger Stellung zu nehmen und habe dies auch nie getan:
„Es
ist selbstverständlich, daß die Bestimmungen des
katholischen Kirchenrechts, die eine gleichzeitige Zugehörigkeit
zur katholischen Kirche und zu einer evangelischen Landeskirche
nicht zulassen, ausnahmslos und daher auch im genannten Fall
gelten.“
Von dieser Anordnung der Kirche könne auch
in der Beichte nicht dispensiert werden.
Berger hat in der
Vergangenheit erklärt, seinen Übertritt zum
Protestantismus mit seinem Beichtvater abgesprochen zu haben. Er
sei in seinem Herzen aber katholisch geblieben und habe für
seinen Status die zumindest stillschweigende Billigung der
katholischen Kirche erhalten.
Er sei nach seiner Konversion
zu einer „ökumenischen Existenz“ geworden. Dies sei
ungewöhnlich, aber er verstehe seine Situation wie jene des
kürzlich
ermordeten protestantischen Priors der ökumenischen
Gemeinschaft von Taizé.
Auch dieser habe als
reformierter Christ in großer Nähe zur katholischen
Kirche gelebt.
Es komme – so Berger – darauf
an, wie man das Mosaik seiner Aussagen zusammenlege.
Diese
Aussagen sind: „Ich bin nie aus der katholischen Kirche
ausgetreten.“ „Ich bin Mitglied der Evangelischen Kirche.“
„Ich bin katholisch nach Herz und Heimat.“ „Ich bin
ökumenisch in der Theologie und habe nie etwas anderes
darüber gehört.“
Papst Benedikt XVI. habe –
so Professor Berger – diese Situation „genau“ gekannt
und dazu „sein theologisches nihil obstat –
Einverständnis – gegeben“.
Copyright © 2005 kreuz.net
10
ZG05110806
Publikationsdatum: 2005-11-08
Stellungnahme des Pressesprechers des Heiligen Stuhls zur
Religionszugehörigkeit von Prof. Klaus Berger
ROM, 8. November 2005 (ZENIT.org).-
Heute, Dienstag, wurde im Vatikan eine Stellungnahme von Joaquin
Navarro-Valls, dem Leiter des Pressebüros vom Heiligen Stuhl,
zur Person des evangelischen Universitätsprofessors Dr. Klaus
Berger veröffentlicht.
* * *
In Anbetracht einiger Nachrichten, die in der deutschen
Presse erschienen sind, können wir folgende Mitteilung
machen:
In dem Streit um die Konfessionszugehörigkeit
des Heidelberger Exegeten Klaus Berger, der sich als katholisch
ansieht und – wie jetzt öffentlich bekannt wurde – 1968
durch Teilnahme am evangelischen Abendmahl \"Glied der
evangelisch-lutherischen Kirche\" geworden ist, ist die
Behauptung aufgestellt worden, \"Kardinal Ratzinger, der
nachmalige Papst\" habe \"den Vorgang nach seiner
formalen Seite\" genau gekannt und \"keine Einwände
erhoben\".
Diese Aussage ist falsch. Bis zum Ausbruch
der gegenwärtigen Diskussion waren dem Kardinal
beziehungsweise Papst keinerlei Informationen zugekommen, die über
das allgemein Bekannte hinausgingen; von einer doppelten
Konfessionszugehörigkeit war nichts bekannt.
Der
Kardinal hatte daher keinerlei Anlass, zur Frage der
Konfessionszugehörigkeit von Herrn Berger Stellung zu nehmen
und hat es auch nie getan. Es ist selbstverständlich, dass
die Bestimmungen des katholischen Kirchenrechts, die eine
gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zu
einer evangelischen Landeskirche nicht zulassen, ausnahmslos und
daher auch im genannten Fall gelten. Von dieser Ordnung der Kirche
kann auch nicht im Bußsakrament dispensiert werden.
[Vom
Heiligen Stuhl veröffentlichtes deutsches Original]
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11
(Heidelberg/dpa) - Das undatierte Handout zeigt den Heidelberger
Theologen Klaus Berger. Er hatte im Oktober 2005 das Aufsehen
erregende Zugeständnis gemacht, dass er seit Jahrzehnten der
evangelischen Kirche angehört und an einer evangelischen
Fakultät lehrt, obwohl er nie aus der katholischen Kirche
ausgetreten ist. Seine Andeutung, Papst Benedikt XVI. habe als
Kardinal von der doppelten Konfessionszugehörigkeit gewusst,
wurde jedoch vom Vatikan energisch dementiert.
Von
Jasper Rothfels, dpa
(Heidelberg/dpa) - Ein Streit mit dem
Stellvertreter Christi auf Erden über Lüge und
Wahrheit? Der Heidelberger Theologe Klaus Berger könnte
diese Konfrontation suchen, wenn er wollte. Aber er will nicht.
Nach den überraschenden Äußerungen des Vatikans im
«Fall Berger» sagt der 64-Jährige: «Kein
Kommentar. Alles andere würde einen Graben aufwerfen, den
ich nicht verantworten kann.»
Mitte Oktober war
bekannt geworden, dass Berger seit Jahrzehnten an einer
evangelischen Fakultät lehrt und auch der evangelischen
Kirche angehört, obwohl er nie aus der katholischen
Kirche ausgetreten ist. Der heutige Papst Benedikt XVI. habe,
als er noch Kardinal Joseph Ratzinger war, von der doppelten
Konfessionszugehörigkeit gewusst, hatte Berger der
erstaunten Öffentlichkeit erklärt.
In Rom
wurde dies am Dienstag energisch dementiert. Der Vatikansprecher
Joaquín Navarro-Valls betonte: Eine «gleichzeitige
Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und zu einer
evangelischen Landeskirche» sei keineswegs zulässig.
Am Donnerstag legte der Präsident des Päpstlichen
Einheitsrates, der deutsche Kardinal Walter Kasper, nach. In
einem Leserbrief an die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»
schrieb er: Der Fall Berger sei «kein Fall Roms, sondern
eine interne Angelegenheit der evangelischen Kirche» und
der Heidelberger Fakultät.
Von konfessionellen
Grenzgängern erhofft sich der Vatikan keinen konstruktiven
Beitrag zum Miteinander der beiden großen christlichen
Kirchen, wie Kasper schreibt: «Der ökumenische
Dialog, den "Rom" will und wie ihn "Rom"
will, setzt Partner mit einer eindeutigen, und das heißt:
einer erkennbaren kirchlichen Identität voraus.»
Berger will es nun dabei bewenden lassen. Er will sich
aber auch nicht auf eine bestimmte Glaubensrichtung festlegen.
«Im Augenblick ist die Distanz zu beiden gleich groß»,
sagt er. Der Theologe, der das Neue Testament lehrt, erklärt
zudem, dass dieser Teil der Bibel für ihn auch persönlich
maßgeblich sei. «Das Neue Testament ist weder
evangelisch noch katholisch», meint der Wissenschaftler,
der mit zahlreichen Publikationen bekannt geworden ist und in
zehn Wochen pensioniert wird. Seine Publikationen seien
neutestamentlich. Und: «Ich verteidige als
Neutestamentler eine eigene Unabhängigkeit.»
Berger
konnte eigenen Angaben zufolge in jungen Jahren wegen einer von
der offiziellen katholischen Lehre abweichenden Meinung (Häresie)
nicht Priester werden. Er habe die Auffassung vertreten, dass
Jesus nicht das jüdische Gesetz aufgehoben habe, hatte er
im Oktober erklärt. Aus der katholischen Kirche sei er
dennoch nicht ausgetreten. Juristisch gesehen sei er
evangelisch, weil er evangelische Kirchensteuer zahle und
getauft sei. Er habe aber keinen Betrug begangen und nie den
Eindruck erweckt, evangelisch zu sein. Nach Angaben der
Universität Heidelberg trat er 1968 in die evangelische
Kirche ein und nahm zur Bestätigung am Abendmahl teil.
Nach
eigener Darstellung hat Berger nie eine Doppelmitgliedschaft
angestrebt oder dies als These vertreten, wie seine Kritiker
ihm vorwarfen. Nach der Erklärung des Vatikan sei er
«frei von Querelen», weil damit klar sei, dass es
keine Doppelmitgliedschaft gebe und Rom seine Mitgliedschaft
in der evangelischen Kirche anerkenne. Und warum ist er nicht
aus der katholischen Kirche ausgetreten? Beim formellen
Kirchenaustritt handele es sich nur um eine finanzrechtliche
Angelegenheit, für die das Finanzamt zuständig sei,
erklärt er. Zur fraglichen Zeit sei er aber schlicht
keinem Finanzamt zugeteilt gewesen, bei dem er hätte
austreten können.
Kardinal Kasper kommentiert
Fall des umstrittenen Theologen Berger
(Frankfurt/Rom/dpa)
- Der deutsche Kardinal Walter Kasper hat am Donnerstag
Stellung zum Fall des umstrittenen Theologieprofessors Klaus
Berger bezogen: Nicht der Vatikan habe «die Anstellung von
Professor Berger an einer evangelisch-theologischen Fakultät
zu verantworten, sondern diese selbst», schrieb der
Präsident des Päpstlichen Einheitsrates in einem
Leserbrief an die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»
(FAZ). Berger, der an der evangelischen Fakultät der
Universität Heidelberg lehrt, hatte kürzlich zugegeben,
nie aus der katholischen Kirche ausgetreten zu sein, obwohl er
1968 in die evangelische Kirche eingetreten sei und dort am
Abendmahl teilgenommen habe.
Die Universität
Heidelberg hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, nach
eingehender Prüfung keinen Anlass für dienstrechtliche
Maßnahmen gegen Berger zu sehen. «Es ist davon
auszugehen, dass sie dabei die Voraussetzungen mit der
angemessenen Gründlichkeit geprüft hat», meinte
Kasper. Der Fall Berger sei «kein Fall Roms, sondern eine
interne Angelegenheit der evangelischen Kirche». Der
Kardinal ging in diesem Zusammenhang auch auf das
Ökumene-Verständnis des Heiligen Stuhls ein: «Der
ökumenische Dialog, den "Rom" will und wie ihn
"Rom" will, setzt Partner mit einer eindeutigen, und das
heißt: einer erkennbaren kirchlichen Identität voraus»,
schrieb Kasper.
Der Vatikan hatte bereits vor wenigen
Tagen mit scharfen Worten auf die Erklärungen Bergers
reagiert. Es sei selbstverständlich, dass die
Bestimmungen des katholischen Kirchenrechts, «die eine
gleichzeitige Zugehörigkeit zur katholischen Kirche und
zu einer evangelischen Landeskirche nicht zulassen,
ausnahmslos und daher auch im genannten Fall gelten», teilte
Vatikan-Sprecher Joaquín Navarro- Valls mit.
Die
Wochenzeitung «Die Zeit» hatte den Fall Berger im
Oktober ins Rollen gebracht. Der 64-Jährige bestätigte
einen Bericht, wonach er evangelische Theologie lehre, obwohl
er nie aus der katholischen Kirche ausgetreten war. Er habe
aber keinen Betrug begangen, verteidigte sich der mit
zahlreichen Publikationen bekannt gewordene Berger: «Ich
habe nie den Eindruck erweckt, evangelisch zu sein. Juristisch
bin ich Mitglied der evangelischen Kirche, weil ich Kirchensteuer
zahle und getauft bin.»
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