Katholische Heilige

Pater Kolbe & Irina Sendler


Im Dezember 1939 wurde Pater Kolbe mit vierzig Ordensbrüdern von der Gestapo verhaftet, aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Am 14. Februar 1941 wurde er erneut festgenommen; ein Hauptgrund war, dass er in Niepokalanów 2.300 Juden und dazu noch anderen polnischen und ukrainischen, griechisch-katholischen Flüchtlingen Zuflucht gewährte. Wenn so vieles über Kolbes Leben ziemlich unklar ist, so ist dies eine erwiesene Tatsache. Er wurde in das Warschauer Zentralgefängnis gebracht und im Mai desselben Jahres in das KZ-Lager Auschwitz-Birkenau verlegt. Am 29. Juli 1941 wurden zehn Leidensgenossen Kolbes als Vergeltung für die nur vermutete Flucht eines anderen Lagerinsassen (die Leiche des Insassen wurde später in der Latrine gefunden, er war dort ertrunken) zur Ermordung aussortiert. Als einer der Männer, der Katholik Franciszek Gajowniczek, in lautes Wehklagen um sich und seine Familie ausbrach, meldete sich Kolbe bei dem Kommandanten Karl Fritzsch freiwillig, um den Platz von Gajowniczek (der Frau und zwei Söhne hatte) einzunehmen, und wurde in den berüchtigten „Hungerbunker“ gesperrt. Dort hielt er Messen mit seinen Leidensgenossen ab und ermunterte sie. Am 14. August, nach ca. zwei Wochen, wurden er und drei weitere Verurteilte, noch nicht des Hungertodes gestorben, durch eine Phenolspritze umgebracht. Gajowniczek überlebte das KZ und ist 1995 gestorben.







Irena Sendler



Retterin von 2500 jüdischen Kindern ist tot

Die ehemalige polnische Widerstandskämpferin und Retterin von 2500 jüdischen Kindern, Irena Sendler, ist tot. Sie starb am Montag im Alter von 98 Jahren.



Irena Sendler verstarb an einer Lungenentzündung.



Irena Sendler starb in Warschau an einer Lungenentzündung, berichtete der polnische Fernsehsender TVN24. Sendler war Mitglied der Untergrundorganisation "Zegota", die während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg verfolgten Juden half. Zusammen mit einer kleinen Gruppe von Helfern schmuggelte sie 2500 Kinder aus dem Warschauer Ghetto und versteckte sie mit gefälschten Papieren bei Pflegefamilien, in Klöstern und Waisenhäusern.



Der polnische Präsident Lech Kaczynski würdigte Sendler als eine "äußerst mutige" Person. Polen und Israel hatten Sendler 2006 für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. "Irena Sendler hat die Zukunft des jüdischen Volkes gerettet", sagte Piotr Kadlcik, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden Polens, der Agentur IAR.



Sie habe nicht nur jüdische Kinder, sondern auch Europas Seele gerettet, betonte der polnische Oberrabbiner Michael Schudrich. In der Hoffnung, die Kinder nach dem Krieg wieder mit ihren Familien zusammenbringen zu können, listete Sendler die Namen ihrer Schützlinge auf einer chiffrierten Liste auf, die sie in ihrem Keller versteckte.



Sendler wurde 1943 von der Gestapo verhaftet und gefoltert, verriet aber nicht die Arbeit der Untergrundorganisation oder die Verstecke der Kinder. Widerstandskämpfer der Heimatarmee (AK) bestachen Wächter des Gestapo-Gefängnisses, um die bereits zum Tode verurteilte Sendler zu befreien. Nach dem Krieg konnten die geretteten Kinder dank Sendlers Liste zumindest ihre wahre Identität erfahren.



Sendler wurde unter anderem 1965 als "Gerechte unter den Völkern" mit der höchsten Auszeichnung des Staates Israel geehrt. 1991 wurde sie Ehren-Staatsbürgerin Israels. Ähnlich wie der deutsche Fabrikant Oskar Schindler blieb sie lange Zeit einer breiten Öffentlichkeit unbekannt.



(dpa/sonn)





Quelle:

4. Sept. 08

DPA






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