ZAZ macht Furore
Zaz in München Vom Montmartre in die Muffathalle
Die vielen Menschen, die Zaz gestern in der seit langem ausverkauften Muffathalle durch den Abend geliebt haben, würden sagen: ja. Beziehungsweise: Sie werden sich diese Frage nicht gestellt haben, weil sie diese hübsche junge Frau mit der charmant angekratzten Stimme und ihrem schmissigen Mix aus französischem Chanson, Gypsie-Jazz und südfranzösischer Straßenmusik einfach hinreißend fanden. Und das war Zaz, ganz ohne Zweifel.
Sie begann ihr Münchner Konzert um drei Minuten nach acht, ohne Vorband. Der erste Eindruck: völlig zicken- und allürenfrei, das Mädchen. Schon als die ersten Xylophonklänge von "Les passants", der Eröffnungsnummer ihres allein in Deutschland mehr als 100.000 Mal verkauften Debütalbums "Zaz" erklingen, jubelt das Publikum euphorisch.
Und noch ein Stück mehr, als Zaz' Stimme aus dem Off kommt und sie dann nach einigen Takten endlich selbst im Scheinwerferlicht steht: klein und drahtig im schwarzen Paillettentop zur Hip-Hopper-Jeans, die langen Locken offen, ebenso wie ihr Gesicht, die Augen, das Lachen. Sie begrüßt ihre Fans sehr selbstverständlich auf Französisch, quatscht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, scheint es - und wird dennoch verstanden.
Ist das unbefangene Natürlichkeit? Oder weiß Zaz einfach, wen sie da unten vor sich hat? Eine Handvoll junger Exilfranzosen, die nach dem Ende des Konzerts noch ein wenig zu heimatlichen Klängen vom Band durch die Halle hüpft, gut. Aber zum Großteil wiegt sich hier das bildungsbürgerliche Publikum zwischen 35 und 55 in den Hüften: nette, begeisterungsfähige Menschen, die sommers in die Auvergne fahren, die sich auskennen mit guter pâté und dem französischen Chanson.
Und Zaz gibt ihnen, was sie glücklich macht. Liest hinreißend unbeholfen einen kurzen Text auf Deutsch über die Notwendigkeit, sich selbst zu lieben. Spielt zusammen mit ihrer Band, die trotz großer Virtuosität an Gitarre, Bass, Piano und Schlagzeug keine Chance hat gegen die Leuchtkraft der Frontfrau, alle Stücke ihrer aktuellen CD, hängt als Zugabe noch Unbekannteres, aber nicht weniger Begeisterndes dran. Sie gibt das musikalische Tier, scattet, trötet in ihre Faust, springt auf Boxen, tanzt ihre Musiker an, drischt im Stroboskoplicht mit auf das Schlagzeug ein.
Hübsch, natürlich, musikalisch, temperamentvoll: All das ist Isabelle Geoffroy. Aber da fehlt noch etwas Wichtiges, das sich erst erschließt, wenn man ein bisschen etwas über sie liest. Der Gründungsmythos, der auch auf ihrer offiziellen Website gefeiert wird, ist der von Auftritten auf der Straße, von Zufällen und spontan beantworteten Zeitungsannoncen. Und dann zwischendrin, schon fast versteckt: ein Pariser Talentwettbewerb, bei dem sie von dem Pop-Magnaten entdeckt wird, von dem auch drei der Songs auf ihrem ersten Album stammen.
Und hier muss man sich eines klar machen: Auf Talentwettbewerbe wie diesen trägt einen weder der Zufall noch der Wind der Provence. Das ist eiserner Wille zum Erfolg; so hart wie Zaz' gestählte Armmuskeln, die das gewollt lockere Bühnenoutfit so schön unterstrich.
Aber es ist ja auch mal schön, einen Abend lang einen kleinen Traum zu träumen. Vom Mädchen, das aus den Gassen des Montmartre direkt in die Münchner Muffathalle kam.
SZ Juni 2011
MELANIE FIONA
Als Mitglied des R´n´B –Trios Xquisite unternahm die Kanadierin Melanie Fiona Anfang des Jahrtausends ihre ersten musikalischen Gehversuche - jetzt startet sie als Solo-Künstlerin richtig durch. Der New-Soul-Song "Give It To Me Right", der übrigens auf einem 40 Jahre alten Titel der Gruppe The Zombies basiert, schaffte es in ihrer Heimat und auch in Europa bereits in die Single- Charts, und nun veröffentlicht die Sängerin das dazugehörige Debütalbum "The Bridge".
Allerdings kann man in diesem Fall nicht vom musikalischen Stil der Single auf den des ganzen Albums schließen – hier will sich Melanie Fiona nämlich nicht festlegen und schon gar nicht in die Amy-Whinehouse-Schublade stecken lassen. Stattdessen präsentiert sie mit ihrer souligen Stimme einen erfrischenden Mix aus partytauglichen Pop-Songs und rhythmischem R´n´B. Auf den Opener "Give It To Me Right" folgen mit "Bang Bang" und "Monday Morning" erstmal zwei eingängige Up-Tempo-Stücke. "Please Don´t Go" mit seinem funkigen Bläsern ist ein richtiger Party-Song, "Ay Yo" dagegen R´n´B pur mit fetten Bässen und einem rhythmischen Refrain.
Fast wie in ein anderes musikalisches Universum versetzt fühlt man sich bei "You Stop My Heart". Ein fließender Rumba-Rhythmus, vielstimmiger Background-Gesang und Streicher, und darüber die fast schmachtende Stimme der Sängerin - mein persönlicher Lieblingssong des Albums und auf jeden Fall ein Anspieltipp! Und es bleibt weiter spannend: Bei "Jonny" wird munter gescratcht, das reggae-mäßige "Sad Songs" lässt Insel-Feeling aufkommen, und die abschließende gefühlvolle Ballade "Teach Him" entfaltet sich über spanisch anmutenden Gitarrenklängen.
Falls dem einen oder anderen Hörer übrigens Passagen einiger Songs bekannt vorkommen, braucht das nicht zu wundern. Ein Blick ins Kleingedruckte des Booklets verrät, dass Melanie Fiona, bzw. ihre Songwriter nicht nur bei der Single auf musikalisches Recycling setzten. Die Quellangaben zusammen mit der Auflistung der bei jedem Song wieder wechselnden Komponisten, Produzenten und Produktionsstätten nehmen allerdings so viel Raum ein, dass für Lyrics leider kein Platz mehr blieb. Dafür gibt es immerhin ein paar nette Schwarz-Weiß-Fotos und eine ausführliche Danksagung der Sängerin.
"The Bridge" ist ein gelungenes Debüt einer talentierten Newcomerin, dass mit seiner musikalischen Vielfalt nicht nur ausgeprägte Soul- und R´n´B-Fans begeistern dürfte. Ein Album, das größtenteils einfach Spaß macht und zum Mitgrooven, Mitschnipsen oder auch mal zum Mitschluchzen einlädt.
LANDAU SELK
Ein alter Loop auf der Orgel wird gesampelt ... Toll!
Gehört im SWR 3 ..
melanie fiona | give it to me
Give it to Me Right REMIX- Melanie Fiona Feat. Busta Rhymes & Raekwon
http://www.youtube.com/watch?v=skYxkm-4t6w
Video ist in D nicht erreichbar???
http://www.favoritentips.com/mp3-tips/
Give It to Me Right Original Songtext
Okay, okay,
He's got my number and
You can't, you can't
Warn me baby here I am
Either you make the time
Or just forget me
I'm not, I'm not
Tryna run your life
That's why, that's why
I'm nobody's wife
But when I want, when I want it
You gotta be ready
I don't want it all the time,
But when I get it,
I better be satisfied
So give it to me right,
Or don't give it to me at all
I don't think you understand,
How real it is for me to find
A man who thinks he can
So give it to me right,
Or don't give it to me at all
yeah yeah
On time, on time
I expect you to be
Oh my, oh my
Baby in my fantasy
You can't get it right,
Then just forget it
No ways ok
For you to go around
uh uh, today
You better make a touch down
You know what I like,
Won't you accept it
I don't want it all the time,
But when I want it,
You better make me smile
So give it to me right,
Or don't give it to me at all
I don't think you understand,
If you can't please me,
I know someone who can
Give it to me right,
Or don't give it to me at all
This is the real life baby
This is the life that makes me say
Yeah, yeah, yeah, yeah
This is the real thing baby
When I'm alone I can make me say
Yeah, yeah, yeah, yeah, yeah
I don't want it all the time,
But when I want it
You better make me smile
So give it to me right,
Or don't give it to me at all
I don't think you understand,
If you can't please me,
I know someone who can
So give it to me right,
Or don't give it to me at all
Give it to me right
Give it to me right
Give it to me right,
Or don't give it to me at all
Give it to me right,
Or don't give it to me at all
Quelle: http://lyrics.wikia.com/Melanie_Fiona:Give_It_to_Me_Right
Die Single "Give it to me right", die sich in den ersten Sekunden verdächtig nach einer Kopie von Duffys "Mercy" anhört, gehört zu den fünf bis sechs sorgfältig geschriebenen und produzierten Songs dieses Debüts, die am ehesten Fionas Liebe zu den Originalen dokumentieren. Das züchtig schmachtende, mit einem hellen Hintergrundchor ausstaffierte "You stop my heart" zählt genauso zur Habenseite wie "It kills me" und "Teach him". Auffällig ist, dass diese besseren Songs auf "The bridge" allesamt von Andrea Martin geschrieben wurden, die ihre magischen Hände auch schon bei Hits
http://www.plattentests.de/rezi.php?show=6876
© Aitsch Jie 2011
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